Essen (idr). Die Stadt Essen und die Allbau AG planen die Einrichtung einer Wohnungsvermittlungsagentur für Flüchtlinge. Gemeinsam wollen die beiden Partner in den nächsten zwei Jahren insgesamt 2.000 Wohnungen für 4.000 Menschen zur Verfügung stellen. Kern der Kooperation sind die gemeinsame Mieterauswahl und die Wohnungsakquise.
Die potentiellen Mieter werden zukünftig direkt in den Unterkünften ermittelt. Dafür sorgen vier Teams, die jeweils aus Mitarbeitern der Stadt und der Allbau AG bestehen. Ziel ist es, Flüchtlinge mit Bleibeperspektive in Wohnquartieren mit stabilen Hausgemeinschaften zu integrieren.
Archiv für Februar 2016
Flüchtlinge in NRW werden zentral in Bochum registriert
Düsseldorf/Bochum (idr). Ab dem Sommer soll Bochum zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge in NRW sein. Das Land baut eine eigene Liegenschaft zur zentralen Landesaufnahmeeinrichtung (LEA) um. In NRW ankommende Flüchtlinge werden künftig über die sogenannten NRW-Drehscheiben z.B. in Düsseldorf direkt nach Bochum gebracht. Dort werden sie registriert und ihre Daten mit der bundesweit verfügbaren Flüchtlingsdatenbank abgeglichen. Eine medizinische Untersuchung ist ebenfalls vorgesehen. Danach werden sie auf Einrichtungen in ganz NRW verteilt. Der Aufenthalt in der LEA soll nur wenige Stunden dauern. Betten sind nicht vorgesehen.
Das LEA wird komplett vom Land finanziert und betrieben. Laut Vereinbarung zwischen Stadt und Land wird in diesem Zusammenhang das Aufnahmekontingent für Bochum gesenkt.
Interkultur Ruhr – 61.000 Euro für kulturelle Flüchtlingsprojekte
Der Regionalverband Ruhr (RVR) fördert erstmals 13 Projekte aus seinem neuen Förderfonds „Interkultur Ruhr“ mit insgesamt 61.850 Euro. Unterstützt werden Institutionen, Vereine, Initiativen und freie Akteure im Ruhrgebiet, die sich in kulturellen und künstlerischen Vorhaben mit der aktuellen Zuwanderung auseinandersetzen.
In seiner Sitzung am 18. Februar bewilligte der RVR-Kultur- und Sportausschuss einstimmig Förderfonds-Mittel in Höhe von 45.000 Euro für sechs Anträge.
Die mit 12.000 Euro größte finanzielle Unterstützung erhält der Verein Internationales Jugendtanztheater Duisburg. Sein „Community Tanz Projekt“ arbeitet mit 200 Tänzern aus 50 Ländern. Das Stück erzählt von Reisen junger Menschen und ihrem Ankommen in einer für sie fremden Welt.
Jeweils 8.000 Euro Förderung bewilligte der Ausschuss für ein Bildungsprojekt des Vereins „Tausche Bildung für Wohnen“ in Duisburg und die Afrika-Tage des Essener Katakomben-Theaters. Weitere Mittel gehen an den Verein artscenico in Dortmund, die Bochumer „Kulturlaube“ und das endstation.kino UG in Bochum.
Über Anträge bis zu einer Summe von jeweils 5.000 Euro hatte bereits im Vorfeld des Ausschusses RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel entschieden. Berücksichtigt wurden sieben Bewerbungen mit einer Fördersumme von insgesamt 16.850 Euro.
Ziel des Förderfonds ist es, ein Klima der Offenheit im Ruhrgebiet zu schaffen und konkrete Beiträge dazu sichtbar zu machen. Insgesamt stehen 200.000 Euro zur Verfügung. Bewertet werden die Bewerbungen vom RVR-Referat Kultur und Sport.
Über die nächsten Anträge wird der Ausschuss am 9. Juni entscheiden. Antragsteller werden geben, ihre Projekte bis zum 2. Mai 2016 zur Prüfung einzureichen.
Deichmann-Förderpreis für Integration ausgeschrieben
Essen/Ruhrgebiet (idr). Die Integration von jungen Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt steht im Fokus des diesjährigen Deichmann-Förderpreises für Integration. Die Schuhhandelskette mit Sitz in Essen schreibt den mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Preis seit 2005 jährlich aus. Der Schwerpunkt lag von Beginn an auf der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher, seit 2013 fokussiert er sich besonders Menschen mit Migrationshintergrund.
Gesucht werden vorbildliche Initiativen und Projekte in den Kategorien „kleine und mittlere Unternehmen“, „Vereine, öffentliche Initiativen, kirchliche Organisationen, private Engagements“ und „schulische Präventivmaßnahmen“. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. Juni.
Infos und Bewerbungen unter www.deichmann-foerderpreis.de
Privates Museum für polnische Kunst eröffnet im April in Recklinghausen
Recklinghausen (idr). In Recklinghausen entsteht ein neues Museum für polnische Kunst. Das Museum Jerke, das am 24. April eröffnet wird, präsentiert Werke der Polnischen Avantgarde der 1920er Jahre und der Nachkriegsmoderne. Die Exponate stammen aus der rund 600 Arbeiten umfassenden Sammlung von Dr. Werner Jerke. Außerdem sind Wechselausstellung in Zusammenarbeit mit polnischen Galeristen geplant. Betreiber des Museums ist die Stiftung Jerke Art Foundation.
Anlässlich der Neueröffnung des Museums Jerke laufen in drei weiteren Städten Ausstellungen zu polnischer Kunst. Die Kunsthalle Recklinghausen zeigt vom 21. Februar bis 10. April die Schau „Frömmigkeit und Nachtgesichte. Naive Kunst aus Polen im Spiegel der Moderne“. Die Sonderausstellung „The Wild West“, die vom 5. März bis 8. Mai im Kunstmuseum Bochum zu sehen ist, zeichnet das künstlerische Schaffen der Breslauer Avantgarde nach. „Generationsübergreifend“ lautet der Titel einer Schau mit zeitgenössischen polnischen Künstlern vom 6. März bis 24. April im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.
Infos: www.museumjerke.com, www.kunst-re.de, www.kunstmuseumbochum.de und www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de
HOAXmap – Neues aus der Gerüchteküche
Die HOAXmap ist ein Versuch, die vielfältigen Gerüchte, Lügengeschichten und Desinformationen zu widerlegen, die im Zusammenhang mit der aktuellen Zuwanderung gestreut werden. Sie „ist aus dem Wunsch entstanden, eine Ordnung in die Vielzahl gestreuter Gerüchte zu bringen und die Dekonstruktion selbiger zu erleichtern. Sämtliche „Auflösungen“ sind etablierten Medien entnommen und verlinkt.
Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – Ergänzungen sind erwünscht: mail@hoaxmap.org oder @hoaxmap auf Twitter.
Internationale Wochen gegen Rassismus
Vortrag und Diskussion: „Rechtsextreme und neonazistische Einflüsse auf die Fußballfan-Szene“, im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die vom 10. bis 23. März stattfinden.
In unserer Nachbarstadt Castrop-Rauxel beleuchtet der Journalist Pavel Brunßen am Montag, 14. März, um 16.30 Uhr im städtischen Jugendzentrum BoGi`s Café, Leonhardstraße 2, die Einflussnahmen von Rechtsextremisten und Neonazis auf die Fußballfanszene, erläutert Gegenmaßnahmen und hinterfragt kritisch die Haltung von Politik und Gesellschaft zu dieser Entwicklung. Pavel Brunßen ist Chefredakteur von „Transparent“, einem Magazin für Fußball und Fankultur.
Der Besuch dieses Vortrags ist kostenlos. Die VHS bittet um eine kurze Anmeldung unter 02305 / 106-2638 oder vhs@castrop- rauxel.de.
Das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus lautet in diesem Jahr „100 % Menschenwürde – Zusammen gegen Rassismus“. Es trifft die gegenwärtige Situation und wird von zahlreichen Initiativen aufgegriffen: „Sie protestieren damit gegen die hohe Zahl von Anschlägen auf Flüchtlingswohnheime sowie Moscheen und kritisieren die Politik der Bundesregierung, die im Wochenrhythmus die Gesetze gegen Flüchtlinge verschärft und damit Rassisten ermutigt“ – so Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung und Vorsitzender des Interkulturellen Rates.
Über 1.000 Veranstaltungen wurden der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr bereits für den Veranstaltungskalender gemeldet. Europaweit finden in Deutschland die meisten Veranstaltungen zu dieser UN-Initiative statt.
Die bundesweite Eröffnung im Rahmen des Projektes „Muslime laden ein“ findet am Freitag, 11. März, um 12.30 Uhr im Rahmen eines Freitagsgebetes in der DITIB-Moschee in Düsseldorf statt. Ansprachen in Hunderten von Moscheegemeinden bei den Freitagsgebeten werden die Themen der UN-Wochen gegen Rassismus aufgreifen.
Weitere Informationen unter www.internationale-wochen-gegen- rassismus.de