Der Vortrag ist ein Versuch, das Phänomen 68 kulturhistorisch zu kontextualisieren. In großer zeitdiagnostischer Bewegung werden sowohl die Umstände eines weltweiten Protestes in den Blick genommen als auch ihre besonderen nationalen Ausprägungen berücksichtigt. Hierbei stehen Deutschland und Frankreich gleichermaßen im Mittelpunkt, wobei die beständig sich bemerkbar machende latente Wirkung einer „jüdischen Frage“ ins Zentrum gerückt wird. Sie verweist auf die damals noch nicht abgegoltene Erinnerung an Holocaust und Zweiten Weltkrieg.
Prof. Dan Diner ist Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität zu Jerusalem. Von 1999 bis 2014 war er Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Von 1985 bis 1999 lehrte er als Professor für außereuropäische Geschichte an der Universität Essen.
Letzte Veröffentlichungen:
Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage. Deutsche Verlagsanstalt, München 2015
Zeitenschwelle. Gegenwartsfragen an die Geschichte. Pantheon, München 2010,
Gegenläufige Gedächtnisse. Über Geltung und Wirkung des Holocaust.
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007
Donnerstag, 23. Juni 2016, 19.00 Uhr
„Den Zeitkäfig sprengen. 68 als Ereignis und Symptom“
Prof. Dr. Dan Diner, Jerusalem/Leipzig
Einführung: Prof. Dr. Claus Leggewie, Kulturwissenschaftliches Institut,
Essen
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort:
ALTE SYNAGOGE
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen
http://www.alte-synagoge.essen.de