Gelsenkirchen (idr). Die „migrantische Ökonomie“ könnte bei der Eingliederung von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt wertvolle Hilfestellung leisten. Gemeint ist dabei vor allem die Gründung von Klein- und Kleinstunternehmen. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Veröffentlichung des Instituts Arbeit und Technik (IAT) an der Westfälische Hochschule.
Schon jetzt zeigen Studien, dass jeder fünfte Unternehmer in Deutschland Einwanderer ist (d.h. ohne deutsche Staatsbürgerschaft oder nicht in Deutschland geboren), so die Wissenschaftler. Davon zeugen z.B. auch italienische Eiscafés, spanische Restaurants, türkische Dönerbuden und arabische Schneidereien. Unter den „Gastarbeitern“ wagen türkische Einwanderer in Deutschland öfter (70 Prozent) den Schritt in eine Selbständigkeit als jede andere Migrantengruppe. Gemeinsam mit den EU-Migranten erzielen sie aus Selbstständigkeit deutlich höhere Einkommen als die hochqualifizierten Drittstaaten-Migranten.
Aus den Erfahrungen der bereits etablierten Migrantengruppen lässt sich lernen, empfiehlt das IAT. Regionale Akteursnetzwerke können bei der Gründung und Etablierung von Migrantenunternehmen helfen, z.B. mit Kundenkontakten oder bei Behördengängen.
Weitere Informationen: www.iat.eu