Dorsten (idr). „Martin Luther und das Judentum“ lautet der Titel der Ausstellung, die das Museum in Dorsten vom 13. August bis 24. September zeigt. 2017 feiern evangelische Kirchen und Christen 500 Jahre Reformation. In diesem Rahmen beschäftigt sich auch das Jüdische Museum Westfalen (JMW) mit Luther und seinem komplizierten Verhältnis zum Judentum.
So habe er in der Anfangszeit der Reformation dafür plädiert, die Juden menschlich zu behandeln. Später jedoch habe er sie beschimpft und sogar zu Gewalt aufgerufen – wie z.B. in der 1543 erschienen Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“. Das jüdische Selbstbild blieb in der Folge bedeutungslos, obwohl Jesus, wie Luther anfangs betonte, „ein geborner Jude“ gewesen sei.
Nach dem Holocaust begann die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Erbe. So wird die Ausstellung von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro College Berlin getragen. Auf den Ausstellungstafeln werden jüdische und christliche Perspektiven gegenübergestellt.
Weitere infos unter www.jmw-dorsten.de