Über 130 Gäste nahmen am Samstag, 17.11.2018, an der Verleihung des Ehrenamtspreises 2018 in der Zeche Carl in Essen teil. Der Preis wurde gemeinsam mit den Kooperationspartnern Amnesty International und DGB NRW vergeben, die mit Vertretern des Flüchtlingsrats NRW die Jury bildeten.
Der Preis steht symbolisch für den ehrenamtlichen Einsatz unzähliger Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen. Ingeborg Heck-Böckler, Vorstandsbeauftragte für Flüchtlingsschutz in NRW von Amnesty International, betont: „In Zeiten der Verschärfung des gesellschaftlichen und politischen Klimas gegenüber Flüchtlingen und deren ehrenamtlichen UnterstützerInnen ist es um so wichtiger, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und damit auch ein Zeichen gegen den erstarkenden Rassismus zu setzen.“
Der Flüchtlingsrat NRW hatte den Ehrenamtspreis erstmals 2016 anlässlich seines 30-jährigen Bestehens verliehen. In diesem Jahr bewarben sich über 60 Initiativen und Einzelpersonen aus ganz NRW. Aus allen eingegangenen Bewerbungen wählte die Jury acht Nominierte aus Bedburg-Hau, Dortmund, Düsseldorf, Espelkamp, Herzogenrath, Köln, Sprockhövel und Wermelskirchen aus. Das war nicht leicht, wie Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW, betont: „Alle Bewerbungen zeugen von großem Einsatz für Schutzsuchende, so vielfältig sich das Engagement auch gestaltet. Die ausgewählten Initiativen und Einzelpersonen stehen stellvertretend für alle Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit.“
Im Rahmen der Preisverleihung wurde das ehrenamtliche Engagement dieser acht PreisträgerkandidatInnen mit Videoporträts vorgestellt, die von Studierenden der Hochschule Düsseldorf erstellt wurden. Anschließend wurde die Entscheidung für die Initiative aus Bedburg-Hau verkündet und die von einer ehrenamtlichen Künstlerin aus Köln gefertigte Preisskulptur übergeben. Der Preis ist zudem mit 500 Euro dotiert.
Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW, begründete die Entscheidung der Jury wie folgt: „Besonders beeindruckt haben uns das langjährige, unermüdliche Engagement in einer ländlichen Region, die politisch lange Zeit äußerst restriktiv gegenüber Flüchtlingen ausgerichtet war und der Einsatz auch für strukturelle Veränderungen auf kommunaler Ebene.“
Der Ausländerinitiativkreis der Katholischen Kirchengemeinde Heiliger Johannes der Täufer Bedburg-Hau ist seit 1993 ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden diese Menschen unterstützt und ihnen Teilhabemöglichkeiten eröffnet. Durch Begegnungen und Austausch mit ortsansässigen BewohnerInnen sollen die Werte der deutschen Gesellschaft vermittelt werden. Ebenfalls ist der Ausländerinitiativkreis über die Jahre auf der kommunalpolitischen Ebene erfolgreich gewesen: Auf Initiative des AIK wurde in der Gemeinde eine Integrationsbeauftragte eingestellt und die Abschaffung des Sachleistungsprinzips erreicht.
Ein Video über diese Initiative findet man hier (leider nur) auf facebook: https://www.facebook.com/FluechtlingsratNRW/videos/nominiert-für-unseren-ehrenamtspreis-2018-ausländerinitiativkreis-der-katholisch/374997789704044/