Berlin. „Eine Politik wie die der AfD, die Menschen bewusst ausgrenzt, ist mit der Lebenshilfe nicht vereinbar“, so Bundesvorsitzende Ulla Schmidt.
Die Lebenshilfe setze sich seit fast 60 Jahren für Menschen mit Behinderung und ihre Familien ein und stehe für eine weltoffene, tolerante Gesellschaft. Die AfD jedoch lehne die Inklusion, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung, ab und widerspreche damit den ethischen Grundpfeilern der Lebenshilfe.
Das gelte auch mit Blick auf die Verbrechen der Nazi-Zeit an behinderten und kranken Menschen, die für die AfD offensichtlich bedeutungslos sind. Ulla Schmidt greift wenige Tage vor der Bundestagswahl Aussagen des AfD-Politikers Alexander Gauland auf, der am 2. September in seiner Rede beim Kyffhäuser-Treffen zur Nazi-Zeit wörtlich sagte: „Man muss uns diese zwölf Jahre jetzt nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Und das sprechen wir auch aus. Und deshalb haben wir auch das Recht, uns nicht nur unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen.“
Bundesvorstand und Bundeskammer der Lebenshilfe hatten bereits im Frühjahr nach Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag, Björn Höcke, beschlossen, dass die AfD und die Lebenshilfe unvereinbar seien.
Ehrenmitglied Achim Wegmer, der selbst mit einer Behinderung lebt, unterstrich dies bei der letzten Mitgliederversammlung der Lebenshilfe: „Die aktuellen Entwicklungen in der Politik machen mir Angst. Die schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit dürfen nie wieder geschehen!“