
Im Februar hatte NRW-Innenminister Jäger noch verkündet, es werde bei der nächsten Sammelabschiebung keine NRW-Beteiligung geben. Dies hat allerdings keine Trendwende zu einer Abkehr von Abschiebungen nach Afghanistan eingeleitet. Am Montag hat die fünfte Sammelabschiebung nach Afghanistan stattgefunden. Sieben der afghanischen Männer, und damit die Hälfte der von München nach Kabul Abgeschobenen, waren aus NRW. Damit hat Nordrhein-Westfalen im traurigen Bundesländer-Ranking bei Abschiebungen nach Afghanistan den zweiten Platz hinter Bayern erreicht.
Gegen diesen harten politischen Kurs wird der landesweite Protest immer lauter. Die Petition des Flücht- lingsrats NRW hat nach der Hälfte der Laufzeit mit fast 6000 Unterschriften bereits mehr als die Hälfte der angestrebten Unterschriften erreicht. Die Landesregierung wurde zu Beginn des Monats über die wach- sende Zahl der UnterstützerInnen informiert. „Kurz vor der anstehenden Landtagswahl werden wir die Landesregierung ein weiteres Mal auf die Dringlichkeit eines Abschiebungsstopps nach Afghanistan hin- weisen. Es liegt dann in den Händen der Regierungskoalition, noch im letzten Moment aktiv zu werden“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW.
Hinsichtlich der Beteiligung von NRW an den Sammelabschiebungen nach Afghanistan besteht in der Re- gierungskoalition nun ein offener Dissens. In einer Pressemitteilung fordern Bündnis 90/Die Grünen einen Abschiebungsstopp nach Afghanistan und erklären, das Thema bei möglichen Koalitionsverhandlungen in NRW im Mai oben auf die Agenda zu setzen. „Wenn auch spät, scheint unser Protest gegen die Politik der Landesregierung, unterstützt durch unsere Petition, nun die NRW-Grünen erreicht zu haben. Im letzten Moment haben die Grünen damit die richtige Richtung eingeschlagen, eine solche Positionierung haben wir schon seit Monaten eingefordert“, erklärt Birgit Naujoks.
Die jetzige Landesregierung hat nun die letzte Gelegenheit vor der Wahl, eine wegweisende Entscheidung zu treffen. Der Flüchtlingsrat NRW fordert die Landesregierung auf, sich jetzt gemeinsam für eine mensch- liche Asylpolitik einzusetzen. Ein landesweiter, dreimonatiger NRW-Abschiebungsstopp nach Afghanistan wäre dafür ein sehr deutliches Zeichen.
Während wir auf dieses klare Zeichen warten, wird der Protest lauter werden: Alle UnterzeichnerInnen der Petition sind hier gelistet: openpeti- tion.de/!nrwsagtnein

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt alle demokratischen Parteien und die im Bildungsbereich Beschäftigten, jeder Form von Rassismus, Nationalismus und Rechtspopulismus entschieden entgegen zu treten und Zivilcourage zu fördern. „Wir müssen uns gemeinsam für den Schutz der Menschenwürde sowie die Förderung von Demokratie und Vielfalt stark machen. Diskriminierung im Alltag, rassistische Hetze und Gewalt nehmen in Deutschland bedenklich zu. Sie treffen zunehmend auch Kinder und Jugendliche. Wir müssen Aggressionen gegenüber Minderheiten eine klare Haltung und Solidarität entgegensetzen. Menschenverachtende Einstellungen und Taten sowie antidemokratische Tendenzen haben in unserer Gesellschaft keinen Platz“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag in Frankfurt am Main mit Blick auf den „Internationalen Tag gegen Rassismus“.
In der Gesprächsrunde „Impulse. Fotografie im Ruhrgebiet“ geht es um die Inszenierung des Fremden. Dabei rückt die Rolle visueller Medien bei der Ausformung des „Zigeuner“-Stereotyps in den Fokus.
Metropole Ruhr (idr). Gelsenkirchen, Hamm und der Kreis Recklinghausen gehören zu den insgesamt 13 Kreisen und kreisfreien Städten, die vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW (MFKJKS) gefördert werden: Sie erhalten jeweils bis zu 140.000 Euro aus dem Landesprogramm „NRWeltoffen – Lokale Handlungskonzepte gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ – die Mittel können bis Ende 2018 abgerufen werden. Mit dem Geld soll vor Ort ein passgenaues Handlungskonzept erarbeitet werden. Insgesamt stehen im Fördertopf Mittel in Höhe von vier Millionen Euro für zwei Jahre zur Verfügung. Zudem werden bis Ende Mai 15 weitere Kreise und kreisfreie Städte Fördermittel aus dem Landesprogramm bekommen.