Sonderausstellung im Neanderthal Museum geht noch bis zum 5. November 2017
Die aktuelle Einwanderung von Menschen aus Afrika und Westasien nach Europa löst um- fassende Debatten aus und wird die europäischen Gesellschaften über Jahre hinaus begleiten.
Die Ausstellung verdeutlicht mit einem Blick in unsere früheste menschliche Entwick- lungsgeschichte, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind. Menschen waren zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich stets so- wohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt. Die Aus- stellung präsentiert unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika und Westasien. Men- schen sind in Afrika entstanden. Vertreter von Homo erectus und später anatomisch mo- derne Menschen kamen aus Afrika nach Asien und Europa und haben sich von dort aus- gebreitet. Vor erst 7000 Jahren wanderten Ackerbauern und Viehzüchter aus der heuti- gen Türkei nach Europa ein. Sie vermischten sich mit der hier ansässigen Bevölkerung. Vor 4000 Jahren wanderten Menschen aus den östlichen Steppen Richtung Westen und es kam erneut zu einer Vermischung und zum Kulturaustausch.
Verpackt in ein ungewöhnliches Design lädt die Ausstellung die Besucher ein zu ergründen, welche Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen hinter dem Phänomen der Mig- ration standen und stehen und dass wir alle ein Teil davon sind.
Seit 2009 erforscht ein Team aus 70 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in dem Sonderforschungsbereich 806 „Our way to Europe“ an der Universität Köln die Ausbrei- tung der anatomisch modernen Menschen von Afrika aus nach Europa. Ausgelöst durch die aktuelle politische Situation wurde der Entschluss gefasst, eine Brücke zu schlagen zwischen Eiszeit und Moderne und die Chance zu nutzen, die Aktualität archäologischer Forschung für heutige gesellschaftliche Herausforderungen deutlich zu machen.
Die Ausstellung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Stiftung Merca- tor gefördert. Sie entsteht in Kooperation zwischen dem Neanderthal Museum, der Uni- versität zu Köln, dem Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte Jena und der Hei- delberger Akademie der Wissenschaften.
Sie wird konzipiert und realisiert in Zusammenarbeit mit den Firmen Blank Ausstellungs- bau, Düsseldorf, Studio KQ, Dortmund und Gellwitzki, Hilden
Weiter Informationen: Neanderthal Museum Informationen als PDF
NEANDERTHAL MUSEUM
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Di – So 10.00 – 18.00 Uhr
auch am Tag der Deutschen Einheit geöffnet