Tagung zur Integration von Migranten auf kommunaler Ebene

Essen (idr). Die Flüchtlingswelle der vergangenen zwei Jahre stellt deutsche Städte vor große Herausforderungen. Wie Migranten erfolgreich auf kommunaler Ebene integriert werden können, damit befasst sich die erste Konferenz des neu gegründeten Interdisziplinären Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) vom 21. bis 23. Juni in Essen. Mehr als 50 Experten gehen der Frage nach, welche Modelle sich in der Praxis bewährt haben und welche Erkenntnisse verschiedene wissenschaftlichen Fachgebiete dazu beisteuern können.
Ziel ist, die Kommunen dabei zu unterstützen, das Zusammenleben Einheimischen und Zugewanderten zu fördern. Auf diese Weise sollen auch die Integration und die Ausbildung derjenigen besser gelingen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren wollen oder müssen. Die Tagung richtet sich an wissenschaftlich und praktisch Tätige, die an Migrations- und Flüchtlingsthemen oder direkt mit Migranten arbeiten.
Infos: www.inzentim.de
Malereien von Shiva Hasanzadeh Naderi
Parallel zu unserer Ausstellung „Was ist Zukunft?“, präsentiert die Künstlerin Shiva Hasanzadeh Naderi einige ihrer Malereien im Dietrich-Bonhoeffer-Zentru
Shiva ist eine lebhafte, begabte und offene Frau – die unter der Unterdrückung sehr gelitten hat. Gemeinsam mit ihrem Freund ist sie im Oktober 2015 nach Deutschland gekommen. Für die Flucht haben sie zusammen 9000 Euro an eine Schlepperorganisation zahlen müssen. Ohne Pass oder andere Papiere machten sie sich auf den Weg über die Türkische Grenze nach Izmir. Von da aus sind sie mit einem überbelegten Schlauchboot, über das Mittelmeer nach Griechenland gebracht worden. An der Küste Griechenlands mussten sie sich 9 Tage verstecken, bevor sie dann weiter nach Athen gebracht wurden. Von da aus sind sie mit dem Zug bis nach Deutschland gefahren.
Erklärung zu dem Bild:
Das Bild ist ein Selbstporträt von Shiva.
- März / Neujahr im Iran
Zu sehen ist eine Zeichnung von einer traditionellen iranischen Frau.
Der Brauch im Iran ist es – 7 Dinge, mit dem 1. Buchstaben des Vornamens, an diesem Tag auf dem Tisch zu platzieren.
Was ist Zukunft?
Haben wir eine Zukunft? Foto (c): B. Schäfer
Unser Projekt „Was ist Zukunft“, wird aktuell im Dietrich-Bonhoeffer-Zentru
„Was ist Zukunft?“ ist ein foto-literarisches Projekt der Flüchtlingshilfe Waltrop. Interviewt und porträtiert wurden 19 Flüchtlinge, die in Waltrop leben und hier neue Perspektiven suchen. Die Herkunftsländer der interviewten Menschen sind unterschiedlich. Sie entsprechen den aktuellen Konflikträumen, wie sie durch die Presse bekannt sind: West- und Nordafrika, Iran, Irak, Syrien, Libanon, Afghanistan.
Zukunft ist Luxus,
- wenn das Dach über dem Kopf weggebombt wird,
- nachts im überfüllten Schlauchboot auf dem Meer,
- beim Warten auf den Ausgang des Asylverfahrens.
In diesen Situationen hat man das eigene Leben nicht mehr in der eigenen Hand. Wie geht man in solchen, schier ausweglos erscheinenden, Situationen damit um?
Die in dem Projekt porträtierten Menschen haben darauf eine Antwort gefunden. Flucht war eine ihrer Optionen, sich das Leben wieder anzueignen. Zuversicht die andere, um neue Perspektiven zu schaffen. Daraus sind Handlungsräume entstanden. Die in der Ausstellung vorgestellten Zitate spiegeln dies. Zusammen ergeben sie eine Narration des Überlebens.
Das Projekt ermöglicht Auseinandersetzungen auf folgenden Ebenen:
- die Flüchtlinge werden der medialen Anonymität entrissen, sie erhalten Namen und Gesicht,
- sie leben jetzt hier, man kann ihnen helfen und sich mit ihnen und über ihre Geschichten auseinandersetzen,
- es stellt sich zudem die Frage: Welche Zukunft wollen wir?
Einladung zum 8. Nachbarschaftscafe am Samstag, 08.07.2017, 14.00 – 17.00 Uhr,

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
liebe Freundinnen und Freunde,
unsere bisherigen gemeinsamen Treffen mit den Bewohnern des ehemaligen Gesundheitsamtes waren ein voller Erfolg. Auch im Nachhinein wird noch viel und positiv berichtet. Auf den Straßen trifft man Bewohner, wird freundlich gegrüßt und ein paar Worte werden gewechselt. Im Nachhinein fanden Treffen unter den Jugendlichen statt und Schränke, Sofas, Kindersachen wechselten die Besitzer. Der Wunsch, das Fest zu wiederholen und in regelmäßigen Abständen stattfinden zu lassen, ist von mehreren Seiten ausgesprochen worden.
Ein neuer Termin ist gefunden! Das 8. Nachbarschaftscafe findet statt am
Samstag den 08.07.2017 um 14 Uhr
im Haus der Begegnung, Bissenkamp 20.
Dazu laden wir Sie/Dich ganz herzlich ein.
Wir werden zu Beginn wieder eine kurze mehrsprachige Begrüßung vornehmen. Dann soll es bei Kaffee und Kuchen dazu kommen, sich näher kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen.
Für die Kinder sind Spielmöglichkeiten vorbereitet.
Wir freuen uns auf Ihr/Dein Kommen.
Herzliche Grüße
im Namen der Vorbereitungsgruppe
Jüdische Vielfalt im Ruhrgebiet heute

Di _13.6.2017 um 18 Uhr
Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung „Der geteilte Himmel“
In der Vortragsreihe zur Sonderausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ geht es am Dienstag, dem 13. Juni, um 18 Uhr um die „Jüdische Vielfalt im Ruhrgebiet heute“.Der Schwerpunkt des Vortrags von Dr. Uri Kaufmann liegt dabei auf den jüdischen Gemeinden im Ruhrgebiet. Diese haben sich seit den 1980er Jahren religiös und demographisch sehr verändert: Es erfolgte eine religiöse Pluralisierung und – zeitlich verschoben – eine starke Zuwanderung aus dem russischen Kulturbereich. Der Referent Dr. Uri Robert Kaufmann studierte von 1977 bis 1983 an der Hebräischen Universität in Jerusalem Geschichte und promovierte 1987 an der Universität Zürich. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und als Konzeptentwickler für das Jüdische Museum Berlin sowie das Landesarchiv Baden-Württemberg ist er seit 2011 Leiter der «Alten Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur».
Die Teilnahme an der Veranstaltung im Kokskohlenbunker [A16] ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Adresse
Ruhr Museum
Areal A [Schacht XII], Kokskohlenbunker [A16]
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen
Landtagswahl in NRW: Soziale Spaltung der Wahlbeteiligung hat sich verschärft
Nordrhein-Westfalen liegt im Trend: Im bevölkerungsreichsten Bundesland ist die Wahlbeteiligung zum achten Mal in Folge bei einer Landtagswahl in Deutschland gestiegen.
Doch auch die soziale Spaltung der Wahlbeteiligung in NRW hat im Vergleich zur Landtagswahl 2012 zugenommen. Das zeigt eine Wahlanalyse der Bertelsmann Stiftung.

Gütersloh, 19. Mai 2017. Über acht Millionen Wahlberechtigte haben am Sonntag bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ihre Stimme abgegeben. Mit 65,2 Prozent war die Wahlbeteiligung im bevölkerungsreichsten Bundesland so hoch wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch hat die soziale Spaltung der Wahlbeteiligung nicht abgenommen. Im Gegenteil: Die soziale Spaltung zwischen Wählern und Nichtwählern hat sich sogar noch einmal leicht verschärft.
Das zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Analysiert wurde die Höhe, die Veränderung und das soziale Profil der Wahlbeteiligung für 274 für ganz Nordrhein-Westfalen repräsentative Stimmbezirke und für insgesamt 158 Stadtteile in vier Großstädten (Düsseldorf, Köln, Dortmund und Bielefeld).
Dabei zeigt sich auch für die NRW-Wahl 2017: Je wirtschaftlich schwächer und sozial prekärer die Milieustruktur in einem Stimmbezirk ist, desto geringer ist die Wahlbeteiligung, und desto geringer fiel auch der Anstieg der Wahlbeteiligung aus. In den wirtschaftlich stärkeren Milieus der Mittel- und Oberschicht ist die Wahlbeteiligung dagegen deutlich höher, und auch stärker gestiegen. Das hat die soziale Spaltung der Wahlbeteiligung weiter verschärft. In den Stimmbezirken mit der niedrigsten Wahlbeteiligung finden sich prozentual fast viermal so viele Arbeitslose und knapp doppelt so viele Menschen ohne Schulabschluss wie in den wählerstärksten Stimmbezirken.
„Der Anstieg der Wahlbeteiligung in NRW ist gut für die Demokratie“, sagt Robert Vehrkamp, Demokratieexperte der Bertelsmann Stiftung und Leiter der Studie. „Mobilisiert wurden allerdings vor allem die wirtschaftlich stärkeren Wählermilieus. Deshalb hat sich mit dem Anstieg der Wahlbeteiligung auch ihre soziale Spaltung weiter verschärft.“
Das zeigt auch ein Blick auf die Veränderung der Wahlbeteiligung: In den wirtschaftlich starken Wählerhochburgen ist die Wahlbeteiligung von rund 73 auf 79 Prozent um überdurchschnittliche 6 Prozentpunkte gestiegen. In den Nichtwählerhochburgen, wo überwiegend wirtschaftlich schwächere Haushalte leben, stieg die Wahlbeteiligung dagegen nur unterdurchschnittlich um weniger als 5 Prozentpunkte (2012: 44,5 Prozent, 2017: 49,3 Prozent).
CDU und FDP profitieren von Nichtwählermobilisierung
Profitiert von der Nichtwählermobilisierung haben vor allem die CDU und die FDP. Fast zwei Drittel (520.000) aller zusätzlich mobilisierten Nichtwähler (810.000) haben bei der Landtagswahl 2017 für die CDU (430.000) oder die FDP (90.000) gestimmt. Deutlich weniger erfolgreich war die SPD, die nur etwa 170.000 Nichtwähler zusätzlich mobilisieren konnte. Ein weiterer Grund für das schwache Abschneiden der SPD ist die geringe Wahlbeteiligung in ihren sozialen Stammwählermilieus. Die SPD erzielt vor allem dort gute Ergebnisse, wo die Wahlbeteiligung gering ist: Je geringer die Wahlbeteiligung in einem Stimmbezirk, desto besser ist das Ergebnis der SPD. Aufgrund der geringeren Wahlbeteiligung schlagen sich diese Erfolge im Gesamtwahlergebnis der SPD allerdings weniger nieder als die überdurchschnittlichen Ergebnisse der CDU und FDP in den sozial stärkeren Wählerhochburgen.
Auch die AfD konnte nicht dazu beitragen, die soziale Spaltung der Wahlbeteiligung zu verringern. Denn die Partei hat zwar vor allem von den ehemaligen Protestwählern der Piratenpartei profitiert, aber nur vergleichsweise wenige zusätzliche Nichtwähler mobilisiert.
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