Aus ihrer Heimat vertrieben, kamen ab 1933 zehntausende deutsch-jüdische Flüchtlinge nach Palästina. Dort fanden sie sich schlecht zurecht, sie taten sich schwer mit dem Hebräischen, und man nannte sie spöttisch „Jeckes“. Sie gründeten eine eigene deutschsprachige Zeitung. Nach 1945 erzählten darin jüdische Autoren, wie Deutsche und Juden ihr Leben neu organisierten – zwischen Verdrängen und Reue, Hoffnung und Verzweiflung, Trauer und Wut.
Nach dem 8. Mai 1945 besuchten ihre Mitarbeiter, darunter bekannte Zionisten und Wissenschaftler wie Robert Weltsch und Gershom Scholem, Österreich und Deutschland. Sie suchten nach Anknüpfungspunkten aus ihrem früheren Leben, doch sie fanden ein zerstörtes Land, hungernde Menschen und nur sehr wenige jüdische Überlebende. Ihre spannenden Reportagen berichten aus zahlreichen Städten und Regionen – „Analysen von erstaunlicher Scharf- und Weitsicht“, stellte das DeutschlandRadio fest.
„‘Fremde im neuen Land‘ ist eine Lese-Zeitreise, ein Kompendium guter Reportagen und eines engagierten Journalismus. Das Buch macht nachdenklich, ja Klaus Hillenbrand setzt sich ausdrücklich für Empathie und Solidarität ein – angesichts eines aktuellen Flüchtlingsdramas in Europa oder der sozialen Krise Griechenlands.“ (Birgit Kolkmann)
Klaus Hillenbrand, Jg. 1957, Politikwissenschaftler und Journalist, leitender Redakteur der „tageszeitung“ und Autor mehrerer Bücher zum Nationalsozialismus, hat solche Berichte ausgewählt und die Schicksale ihrer Autoren erforscht. in Dorsten wird er sein Buch „ Fremde im neuen Land. Deutsche Juden in Palästina und ihr Blick auf Deutschland nach 1945“ vorstellen.
Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten, 25. August 2016, 19.30 Uhr
Eintritt: 5 € (4 € für Vereinsmitglieder, 3 € für Schüler/innen)
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JÜDISCHES MUSEUM WESTFALEN
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Julius-Ambrunn-Str. 1 – 46282 Dorsten
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