NRW-Familien- und Integrationsminister Dr. Joachim Stamp (m.) besuchte erstmalig die Tagung der Jugendamtsleitungen in NRW. Eingeladen wurde er von den Jugenddezernenten der Landschaftsverbände Birgit Westers (LWL/r.) und Lorenz Bahr (LVR/l.)
Foto: LWL/Fink
Münster (lwl). Die Kinder- und Jugendhilfe hat eine zentrale Rolle bei der Integration von jungen Flüchtlingen. Das betonten die Leiter der 186 Jugendämter aus ganz Nordrhein-Westfalen bei ihrer diesjährigen Tagung Ende Februar, zu der die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) nach Münster eingeladen hatten. „Es ist wichtig diese gesellschaftspolitische Diskussion aufzugreifen. Daher haben wir die Integration junger Geflüchteter in den Mittelpunkt der Tagung gestellt“, sagte LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers.
Dabei ging es um die Frage, wie eine nachhaltige Integration gelingen kann. Forscher und Praktiker stellten vor, welche konkreten Angebote in Jugendzentren vor Ort umgesetzt werden, wie Ehrenamtliche erfolgreich in der Kinder- und Jugendarbeit oder auch bei Vormundschaften für junge Flüchtlinge eingesetzt werden können.
Als Gast hat Familien- und Integrationsminister Dr. Joachim Stamp mit den Jugendamtsleiterinnen unter anderem über den Umgang mit jungen Flüchtlingen ohne Bleibeperspektive diskutiert. Er wies er auf das große und bis heute beispiellose Engagement der Zivilgesellschaft und der vielen hauptamtlichen Fachkräfte in den Jugendämtern, bei den Freien Träger und den Wohlfahrtsverbänden hin.
Weitere Themen in der Diskussion mit Minister Stamp waren der Ausbau der Kindertageseinrichtungen und die anstehende Reform des Kinderbildungsgesetzes. Laut aktueller Geburtenstatistik wurden im Jahr 2016 acht Prozent mehr Kinder geboren als noch ein Jahr zuvor (2015). Das bedeutet unter dem Strich einen Anstieg um rund 13.000 Kinder in Nordrhein-Westfalen, für die tendenziell immer früher Kitaplätze benötigt werden. Dazu sagte Stamp, „dass der Ausbau der Kitas noch bis deutlich in die 2020er Jahre hinein anhalten wird und sich der Bund und das Land NRW weiterhin für den Ausbau einsetzten werden.“