„Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ – diese klaren Worte stehen seit dem Bundesparteitag der AfD am 1.5.2016 im Grundsatzprogramm einer deutschen Partei.
Wir beziehen Position und stellen fest:
- In Deutschland leben Menschen muslimischen, jüdischen und christlichen Glaubens. Sie alle gehören zu Deutschland, weil sie deutsche Staatsbürger sind. Die Religion ist in unserem Staat kein Kriterium für die Anerkennung als Bürger dieses Staates – und das ist gut so!
- Wir leben in einem Land, das die freie Ausübung der Religion gewährleistet. Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Das machen gerade die muslimischen Flüchtlinge und Zuwanderer deutlich, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen haben.
- Wir sind vertraut mit der leidvollen und zeitweilig auch blutigen Geschichte unserer christlichen Konfessionen und wissen uns auf diesem Hintergrund verpflichtet, für die Freiheit der Religion und ein friedliches Miteinander einzutreten.
- Wir erinnern daran, dass es in der Geschichte unseres Landes eine Partei gab, die Menschen jüdischen Glaubens die deutsche Staatsangehörigkeit per Definition aberkannte. Die Folge dieses Grundsatzprogrammes war die Ermordung von 6 Millionen Juden in Europa. Aus diesem Verbrechen hat unsere Gesellschaft die Konsequenzen gezogen, wir haben daraus gelernt. Auf dem Hintergrund unserer Geschichte distanzieren wir uns von einer Partei, die heute Menschen muslimischen Glaubens per Definition aus unserer Gesellschaft ausschließen will.
- Wir leben in unserer Stadt mit Menschen muslimischen Glaubens zusammen. Wir lernen uns kennen und überwinden auf diesem Weg Vorurteile und Klischees. Wir wollen nicht, dass Muslime, weil sie Muslime sind, unter dem Generalverdacht des Terrorismus leben müssen.
- Wir wollen einen offenen Diskurs über strittige Fragen im Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen und setzen uns in unseren Gemeinden dafür ein.
- Wir sehen uns in dieser Situation ermutigt durch das friedliche Zusammenleben zwischen christlichen und muslimischen Flüchtlingen in unserer Stadt.
Hedwig Leser, Pastoralreferentin in St. Peter, verantwortlich für den Bereich Gemeindecaritas
Ulrich Lammers, Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche
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