Dienstag, 1. März 2016, 18.00 Uhr
In Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer der
Archäologischen Sammlung Essen e.V. veranstaltet das Ruhr Museum am 1.
März um 18 Uhr einen Vortrag zum Thema „Blutige Antiken: Zum Umgang mit
einem Markt, der keine unangenehmen Fragen stellt“. Bilder von der
gezielten Vernichtung von Kulturgut durch Kämpfer des „Islamischen
Staates“ in Syrien und Irak haben einer entsetzten Weltöffentlichkeit
erneut die Gefahren vor Augen geführt, denen das kulturelle Erbe der
Menschheit ausgesetzt ist. Nicht nur die gezielte Zerstörung von
Kulturstätten ist ein Mittel der Kriegsführung. Kriegsparteien plündern
auch seit Jahrzehnten archäologische Stätten und lassen sich von einem
gefräßigen internationalen Antikenmarkt die Kriegskassen füllen. Der
Referent Dr. Michael Müller-Karpe berichtet von seiner Arbeit als
Kriminalarchäologe, seinen Bemühungen um die Förderung des Bewusstseins
für die Gemeinschädlichkeit des Handels mit Antiken ungeklärter Herkunft
und den Widerständen, mit denen er sich dabei konfrontiert sieht.
Dr. Michael Müller-Karpe ist Prähistoriker am Römisch-Germanischen
Zentralmuseum in Mainz. Er studierte unter anderem Ur- und
Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie in Heidelberg,
Saarbrücken und München. 1987 promovierte er über „Metallgefäße im Iraq,
von den Anfängen bis zur Akkad-Zeit“. Seit 1993 ist er für die
Koordinierung von Aktivitäten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums im
Vorderen Orient, insbesondere im Irak, zuständig. Der Eintritt ist
kostenlos.
Veranstaltungsort:
Ruhr Museum
Kokskohlenbunker
Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen