Gemeinsame Presseerklärung der Landesflüchtlingsräte vom 28. März 2019:
Zur Kampagne von BMI, BAMF und CDU/CSU-Fraktion gegen die Flüchtlingsräte:
„Wir stellen uns gegen die Orbanisierung!“ 
Die  Landesflüchtlingsräte weisen alle Versuche mit Nachdruck zurück, ihre  Menschenrechtsarbeit zu kriminalisieren. Die Arbeit der Flüchtlingsräte  ruht in allen Bundesländern auf einer breiten Unterstützung durch  Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Arbeitsmarktakteure, Teilen  der Politik und zahllosen Bürgerinitiativen. Die von BAMF-Präsident  Sommer und den Mitgliedern der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Middelberg  und Frei öffentlich erhobenen Unterstellungen angeblich rechtswidriger  Aktivitäten und den Versuch ihrer Kriminalisierung per Gesetz weisen die  Landesflüchtlingsräte entschieden zurück. Mit dieser Kampagne aus  Unionskreisen werden einer Orbanisierung der Bundesrepublik Vorschub  geleistet und bestehende Rückkehrrisiken in Afghanistan banalisiert.
Wir erinnern daran, dass Abschiebungstermine früher in der Regel von den Behörden selbst mitgeteilt wurden. Begründet wurde dies mit der Notwendigkeit, die Interessen der Betroffenen umfassend zu berücksichtigen und ihre Würde zu wahren. Erst mit dem 2015 in Kraft getretenen sog. „Asylkompromiss 1“ ist den zuständigen Behörden eine Ankündigung solcher Termine untersagt.
Nicht  die   Flüchtlingsräte, die ebenso wie die Seenotrettungsorganisationen  2015   gefeatured und gefeiert wurden, sondern die Politik der  Bundesregierung   und ihrer Verwaltungen hat sich geändert. Die Politik  hat sich   entschieden, nicht mehr Solidarität und Mitgefühl, sondern    Feindseligkeit und Kriminalisierung gegenüber Geflüchteten und ihren    Unterstützer*innen zur Richtschnur ihres Handelns zu erheben. Diese    Politik – und nicht das Engagement der Landesflüchtlingsräte – gefährdet    den Rechtsstaat.1 Unter Führung von Bundesinnenminister Horst  Seehofer   schreitet die Orbanisierung der deutschen Politik voran.  
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