Stellungnahme von Monya Buß (Fraktionsvorsitzende der Grünen) zur „Entschuldigung“ von Ulrich Meick:
Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss am 16.2. getagt hat, gibt es nun auch endlich eine Stellungnahme der Bürgermeisterin und der CDU-Fraktion. Darin zeigen sich die beiden Instanzen jedoch vorwiegend verwundert über die Ausführungen von Ulrich Meick zur Aussiedlung abgelehnter Asylbewerber und betonen ihr Vertrauen in die Person Meick. Seine Entschuldigung sei aufrichtig und würde mit seinem bisherigen Engagement im Einklang stehen. Auch Herr Meick selbst äußerte sich erneut und bat um Entschuldigung.
Augenscheinlich gaben sich die anderen Fraktionen (bis auf die FDP) damit -wenn auch zähneknirschend- zufrieden und betonten, dass die Angelegenheit damit für sie abgeschlossen sei. Lediglich eine Rüge, würde man an dieser Stelle noch mittragen. Ein Abwahlantrag – für dessen Einleitung über die Hälfte der Ratsmitglieder mit zeichnen müssen – rückt damit in weite Ferne und ist für uns Grüne gemeinsam mit der FDP nicht einleitbar.
Dennoch halten wir daran fest: Für uns hat Ulrich Meick sich weder im Sinne einer gemeinwohlorientierten Politik, noch im Sinne des Stadtrats verhalten, den er unserer Auffassung nach als stellvertretender Bürgermeister jederzeit repräsentiert. Darum haben wir einen Antrag auf Erteilung einer Rüge durch den Rat eingereicht. Leider eine nahezu symbolische Geste, die zwar unser Missfallen ausdrückt, aber keine umfassenden Konsequenzen beinhaltet. Ob diese Rüge letztlich überhaupt zur Abstimmung kommt und mit einer Mehrheit entschieden wird, hängt erneut vom Verhalten der anderen Fraktionen ab.
In der Zeitung war zwar zu lesen, dass ich Herrn Meick glaube, dass er seine Äußerung bedauert, dass ich ebenfalls gesagt habe, dass er m.E. aus den falschen Gründen sein Bedauern ausdrückt und dass seine Äußerungen keinesfalls so unbedacht waren, wie er uns nun glauben machen will, darüber berichtet die WZ nicht. Ich halte an meinem Statement fest: Ulrich Meick hätte als stellvertretender Bürgermeister zurücktreten sollen, denn er repräsentiert mit solchen Aussagen weder die Meinung des Rates, noch die Meinung einer humanen Zivilgesellschaft. Deportationsgedanken und Madagaskar-Phantasien müssen der Vergangenheit angehören und dürfen in unserer Gemeinschaft keinen Platz mehr haben.