Einige Impressionen von der Demonstration gegen die Tagung der rechtsextremen AfD in unserer Stadthalle vom 24. Mai 2020. Mit rund 120 Teilnehmer*innen – in Zeiten von Corona – war die Kundgebung gut besucht. Insbesondere auch deshalb, weil erst einige Tage vorher öffentlich wurde, dass die Stadthalle an die Rechtsextremen vermietet wurde. Die Demonstration war von der #SeebrückeWaltrop organisiert worden.
Archiv für Mai 2020
Caritas berät nun auch digital zu Fragen rund um Migration und Asyl
Zugewanderte Menschen haben wegen Corona erhöhten Unterstützungs- und Beratungsbedarf
Berlin, 19. Mai 2020. Seit Anfang der Woche bietet die Caritas ihre Migrationsberatung auch digital auf der Online-Beratungsplattform der Caritas an. Aufenthalts- und Asylrecht, Sprachkurse, Arbeitssuche Familienzusammenführung, Behandlung von Gewalttraumata, Wohnungssuche oder Einbürgerung etc. – in all diesen Fragen können sich nach Deutschland zugewanderte und geflüchtete Menschen neu auch online anonym, datensicher und kostenfrei beraten lassen.
„Jetzt können die örtlichen Beratungsstellen der Caritas im Zuge der einsetzenden Lockerungen die Präsenzberatung langsam wieder ausweiten, aber: Es werden coronabedingt viele Einschränkungen im Publikumsverkehr bestehen bleiben. Und möglicherweise will nicht jede oder jeder Hilfesuchende sofort wieder persönlich in die Beratungsstellen kommen. Über die Online-Beratung können wir für alle da sein“, so Caritas-Präsident Peter Neher.
Zugwanderte Menschen haben aktuell hohen Beratungsbedarf
Zugewanderte Menschen, Geflüchtete oder andere Personen ohne deutschen Pass sind in dieser Zeit besonders auf Unterstützung und Beratung angewiesen: Die Schließung der Grenzen und der Visastellen verhindert die Familienzusammenführung, der eingeschränkte Zugang zu Schule, Sprach- und sonstigen Kursen bedeutet für die Integration große Hürden, die Unsicherheit über die wirtschaftliche Situation, Ausbildungs- und Jobperspektiven ist hoch.
Zunächst sind rund 150 Migrationsberaterinnen und Berater digital im Einsatz, viele weitere werden in den kommenden Wochen und Monaten dazukommen, Fortbildungen finden gerade intensiv statt. Alle gehören zu den insgesamt mehr als 1000 Beraterinnen und Beratern, die in den mehreren Hundert Beratungsstellen für Migrationsfragen der Caritas tätig sind.
Caritas Online-Beratung derzeit stark nachgefragt
Mit dem Thema Migration erweitert die 2006 online gegangene Online-Beratungsplattform der Caritas ihr Angebot um einen 17. Bereich. Auch zu Fragen rund um Pflege, Schwangerschaft, Schulden, Sucht und viele andere Themen können sich Menschen in Not niederschwellig und kompetent auf https://www.caritas.de/onlineberatung beraten lassen – auch dann, wenn sie parallel die Dienste der analogen Beratung in der Beratungsstelle in Anspruch nehmen.
In den Monaten März und April wurde die Caritas-Onlineberatung sehr stark angefragt. Zuletzt verzeichnete sie rund 1.000 Kontakte mit Klientinnen und Klienten pro Tag – ungefähr dreimal so viel wie noch im Februar.
Herausgegeben von
Deutscher Caritasverband e.V.
Pressestelle
Redaktion:
Mathilde Langendorf (Verantwortlich)
Pressesprecherin
Familien muss zielgerichtet und schnell geholfen werden: Zugang zu Bildung sichern, Familienzusammenführung flexibel gestalten
14. Mai 2020. „Dieses Jahr steht der Tag der Familie am 15. Mai ganz im Zeichen der Coronapandemie. Familien sehen sich vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt: Manche sind auseinandergerissen; andere verbringen mehr Zeit miteinander, als ihnen lieb wäre, Konflikte werden sichtbar; für viele Familien in prekären Verhältnissen ist zudem die finanzielle Not groß“, so Caritas-Präsident Peter Neher. „Die Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wird einige Probleme graduell lösen, auch unsere sozialen Einrichtungen und Dienste, zum Beispiel in der Familienberatung, werden helfen und unterstützen. Für bestimmte Anliegen sind aber politische Entscheidungen notwendig, beispielsweise in Richtung bildungsferner Familien und geflüchteter Familien, deren Mitglieder voneinander getrennt sind“.
Zugang zu Bildung sichern
Viele Schulkinder und Jugendliche gerade aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien laufen angesichts der fortdauernden Quasi-Schließung der Schulen Gefahr, abgehängt zu werden. Es ist dringend notwendig, diese Familien mit Computern auszustatten und in ihre Kompetenzen zu investieren, damit die Kinder auch digital am Unterricht teilnehmen können. Der von der Bundesregierung hierfür beschlossene Zuschuss von 150 Euro ist wichtig, ist aber zu niedrig. Die Kosten müssen für Grundsicherungsempfänger in einer angemessen Form übernommen werden. „Die Bundesregierung muss das im Koalitionsausschuss angekündigte Sofortausstattungsprogramm Schulen jetzt zügig auf den Weg bringen. Jeder Tag, an dem nichts geschieht, ist ein verlorener Tag für die Bildungschancen der Kinder“, kritisiert Neher.
Die im Bildungs- und Teilhabepaket vorgesehenen Leistungen zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben von 15 Euro monatlich sollten zudem auf 30 Euro aufgestockt und für Bücher, Spiele oder Bastelmaterial verwendet werden können.
Damit sich die Bildungsungleichheit nicht verschärft, müssen sozial- und bildungsbenachteiligte Kinder bei der schrittweisen Öffnung der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen möglichst schnell berücksichtigt werden.
Migration: Familienzusammenführung ist zum Erliegen gekommen
„Ich denke an diesem Tag auch an die vielen geflüchteten Familien, die coronabedingt nicht zusammenkommen können“, so der Caritas-Präsident weiter. „Schon vor Corona war der Familiennachzug langwierig und schwierig, durch die Schließung der Visastellen ist er zum Erliegen gekommen. Das heißt, dass Familienmitglieder, die schon lange getrennt sind, auf absehbare Zeit keine Aussicht haben, wieder zusammenleben zu können“.
Besonders dramatisch ist die Lage für minderjährige Geflüchtete, deren Eltern nicht nachziehen können. Nicht wenige von ihnen werden in den kommenden Monaten volljährig und verlieren somit den Anspruch auf den Nachzug ihrer Verwandten, auf den sie monatelang gewartet und gehofft haben.
„Viele Menschen kommen in verzweifelte Situationen“, so Neher. „Eine pragmatische Auslegung der Regeln durch das Auswärtige Amt kann hier aber Abhilfe schaffen – indem der Anspruch auf Familienzusammenführung bestehen bleibt oder bereits ausgestellte Visen verlängert werden, bis die Menschen tatsächlich nach Deutschland reisen können. So viel Humanität muss in dieser Zeit sein.“
Lesen Sie hier mehr zum Engagement im Migrationsbereich in Zeiten von Corona.
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Deutscher Caritasverband e.V.
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Mathilde Langendorf (Verantwortlich)
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