Flucht, Ankunft, Neuanfang – und wie kann es weitergehen? Diese Frage ist für Frauen mit Fluchthistorie von wichtiger Bedeutung. Ihre Bedürfnisse hinsichtlich Arbeitsmarktintegration und beruflichem Wiedereinstieg sind besonders. Um geflüchteten Frauen Beschäftigungsperspektiven aufzuzeigen und sie zu unterstützen, bietet die Agentur für Arbeit Recklinghausen demnächst im Rahmen des Frauenfrühstücks eine Informationsveranstaltung in Waltrop an.
Ging es zuletzt um Flüchtlinge und Integration, bestimmten meist die zahlreichen jungen Männer unter ihnen das Thema. Es sind aber auch viele Mädchen und Frauen nach Deutschland gekommen. So stellten in den Jahren 2015 und 2016 rund 384.000 weibliche Geflüchtete einen sogenannten Asylerstantrag. Damit ging jeder dritte Antrag auf Mädchen und Frauen zurück. Ungefähr ein Viertel aller Geflüchteten, die bei den Arbeitsagenturen oder Jobcentern der Kommunen und Kreise gemeldet sind, sind Frauen im erwerbsfähigen Alter.
Sie kommen aus Ländern wie Syrien, Iran, Irak, Eritrea oder Somalia, in denen Krieg oder politische Verfolgung der Regelfall sind. Gleichwohl finden sie in der öffentlichen Debatte wenig statt. Doch sollte gerade auf sie ein größerer Fokus gelegt werden, denn geflüchtete Frauen kommen in der Regel mit weniger Bildung und Erwerbserfahrung nach Deutschland als die geflüchteten Männer.
Weniger Bildung, weniger Berufserfahrung
Weibliche Flüchtlinge sind schwer auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu vermitteln. Dabei gelten sie als sehr motiviert. Um insbesondere diese Zielgruppe zu fördern ist Ariane Hohengarten, Beauftragte für Migration und Chancengleichheit der Agentur für Arbeit in Recklinghausen, seit einigen Monaten in den Städten des Kreises unterwegs.
„Es geht in erster Linie darum, Kontakt zu den Frauen zu bekommen und ihnen so niederschwellig wie möglich Angebote aufzuzeigen“, erklärt Hohengarten das Konzept ihrer Besuche. Das im Rahmen des Bundesprojektes „SAMOFA“ (Stärkung der Aktiven aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit) entstandene wöchentliche Frauenfrühstück im Bonhoefferzentrum bildet in Waltrop einen idealen Rahmen.
Am Mittwoch, den 12. Juli sind daher alle interessierten Frauen mit und ohne Migrationshintergrund herzlich eingeladen, am Frühstück und der anschließenden Informationsveranstaltung mit Dolmetscherbegleitung teilzunehmen. Auch für die Kinderbetreuung wird während des Vormittags gesorgt. Unterstützt wird Ariane Hohengarten von den Organisatorinnen Elaine Yousef (Verbund sozial-kultureller Migrantenvereine DO e. V.), Sandra Hilse (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Waltrop) sowie den Arbeitsmarkt-Expertinnen Sabine Otys (Integration Point Waltrop), Brigitte Garre (Teamleiterin Markt Integration im Jobcenter Waltrop) und Heike Weber vom Jobcenter Kreis Recklinghausen. Bürgermeisterin Nicole Moenikes hat ebenfalls ihre Teilnahme angekündigt.
VERANSTALTUNGSINFO
Frauenfrühstück und Infoveranstaltung
Thema: Arbeitsmarkt und Integration
Termin: Mittwoch, 12. Juli 2017, 9 bis 11.30 Uhr
Ort: Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum, Im Sauerfeld 2, Waltrop
IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN
Stadt Waltrop
Sandra Hilse (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Waltrop)
Tel.: 02309 930347
E-Mail: sandra.hilse@waltrop.de
Elaine Yousef (ProKIT Kultur, Integration &Teilhabe)
Tel.: 0151 40223712
E-Mail: elaine.yousef@waltrop.de