Ein Service für Zuwanderer in Deutschland: Die tagesschau in 100 Sekunden gibt es ab sofort auch auf Englisch und Arabisch. Die wichtigsten Informationen des Tages werden unter der Woche zweimal täglich aktualisiert, am Wochenende einmal täglich.
Crowdfunding Projekte für Flüchtlingshilfe
Startnext, ein Crowdfunding-Projekt, hat #RefugeesWelcome @Startnext gestartet. Weil sie an die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch eine Kombination von Crowdfunding und Sozialunternehmertum glauben. Mit der Kampagne sollen Projekte und Startups, die Flüchtlingen eine Perspektive in Europa eröffnen, gefördert werden. Wer während des Contestzeitraums mehr als 100 Unterstützer erreichst, bekommt für sein Projekt 1.000€ als Cofunding aus dem RefugeesWelcome-Fördertopf.
Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, unterstützt die Kampagne als Schirmherrin.
Weitere Informationen: Startnext
Informationen für Flüchtlinge und Helfer
Mit den wachsenden Flüchtlingszahlen steigt auch der Bedarf an qualitativen Informationen. Verschiedene NRW-Medien haben dazu entsprechende Formate entwickelt, die hier nachfolgend, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, skizziert werden:
Deutsche Welle
Sonderseiten für Asylsuchende: ein serviceorientiertes Multimedia-Angebot in mehreren Sprachen, Online-Deutschkurse, illustrierte Deutschtrainer als Video und Bildergalerie.
http://www.dw.com/de/themen/erste-schritte-in-deutschland/s-32443
Außerdem ein Themenspezial für Menschen aus dem Westbalkan: Fakten statt Mythen
http://www.dw.com/de/themen/vom-balkan-nach-deutschland-fakten-statt-mythen/s-32509
n-tv
Der Nachrichtensender n-tv bietet ein arabischsprachiges Videoformat an, speziell für Flüchtlinge und Zuwanderer aus dem Nahen Osten. In der wöchentlichen Sendung werden Deutschland und deutsche Gepflogenheiten vorgestellt.
WDR
Mehrsprachige Serviceangebote, mit Informationen und Hintergründen für Flüchtlinge und Helfer. Zum Beispiel zum Wohn- und Arbeitsrecht sowie einer Karte mit Flüchtlingsinitiativen in NRW.
Das zum WDR gehörige Funkhaus Europa liefert mit „Refugee Radio“ außerdem zielgerichtete Nachrichten:
www.funkhauseuropa.de/sendungen/refugeeradio
Tageszeitungen
Die Rheinische Post, die Neue Osnabrücker Zeitung sowie die Ruhr Nachrichten haben eine gemeinsame Sonderredaktion: „Flucht“. gegründet. Ziel sind qualitative Informationen, Hintergründe, Fakten und Analysen:
de.storyclash.com/Neue-Serie-Flucht-nach-Europa-5567028
Quelle: DJV NRW Journal 05/15
EIN JAHR PEGIDA: Freie Berichterstattung unmöglich
von Roland Geisheimer
Eine Woche nach der Aufforderung, die Bundeskanzlerin und ihren Stellvertreter am Galgen aufzuhängen und zwei Tage nach dem rassistisch motivierten Mordanschlag auf die Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker, haben sich gestern erneut tausende Anhänger der Pegida-Bewegung auf dem Dresdner Theaterplatz versammelt. Galt es doch, den ersten Geburtstag zu begehen. Um von den »Feierlichkeiten« zu berichten, habe auch ich mich für die Süddeutsche Zeitung nach Dresden begeben.
In den vergangenen 12 Monaten habe ich immer wieder über Pegida und deren Ableger in diversen Städten berichtet. Dass der Ton auf den fremden- und islamfeindlichen Demos rauer wurde, ist kein Geheimnis. Im vergangenen Jahr hat sich das Aggressions- und Gewaltpotenzial auf diesen Kundgebungen und Demonstration gewandelt. Okay, schon im Januar hatte man ein ungutes Gefühl, wenn man durch tausende »Lügenpresse halt die Fresse« und gelegentlich auch »… auf die Fresse« rufende Demonstranten ging. Aber das Gefahrenpotenzial war kalkulierbar und nicht allzu hoch.
Gestern, am 19. Oktober 2015, und somit ein Jahr nach der ersten Pegida-Demo, dann ein neues Bild. Die verbalen Ausfälle sind deutlicher geworden, Gespräche mit den Demonstranten kaum noch möglich. »Medienhure«, »Lügenpresse« und der auch im Nationalsozialismus geprägte Begriff »Volksverräter« sind allgegenwärtig. Und zu den verbalen Aggressionen ist nun auch eine massive physische Bedrohung gekommen. Kaum hatte ich mich gestern auf den Theaterplatz zu den Demonstranten begeben, wurde ich vor allem von jungen, offensichtlich aus dem militanten Neonazi- und Hooligan-Spektrum stammenden, Kundgebungsteilnehmern angegangen. Anfangs, als es hell und der Platz nur mäßig gefüllt war, konnte man noch ein paar Bilder machen – später in der Dunkelheit ging das nicht mehr. Ich bekam Schubse und auch Tritte zu spüren, gepaart mit der Ansage, dass ich mich sofort verpissen solle, wenn ich heil nach Hause kommen wolle.
Nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen, an anderen Stellen des Platzes Bilder zu machen, beschloss ich, das Vorhaben abzubrechen. Der große Platz war in der Dunkelheit nicht überschaubar und selbst wenn dies anders gewesen wäre: am Rande der Kundgebung standen eindeutig zu wenige Polizeibeamte. Mit zwei Beamten suchte ich das Gespräch. Sie rieten mir davon ab, auf den Platz zu gehen, denn einen Schutz könnten sie nicht gewährleisten.
Das Fazit nach einem Jahr Pegida: War es am Anfang schon nicht leicht, von den rassistischen Versammlungen zu berichten, so ist heute ein freier und ungehinderter Zugang zu diesen schlicht unmöglich. Das Risiko, dabei die körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen, ist einfach zu groß – wie auch andere Meldungen zu der letzten Pegida-Veranstaltung verdeutlichen. So hat u.a. Reporter ohne Grenzen die gewalttätigen Übergriffe auf Journalisten verurteilt. Die sächsische Polizei kann oder will die öffentliche Sicherheit und Ordnung für Journalisten nicht umfänglich gewährleisten. Der Artikel 5 Grundgesetz ruht montagabends in der Landeshauptstadt Sachsens.
Bericht und Fotos von Roland Geisheimer, erstveröffentlicht auf freelens.com. Freelens ist mit über 2400 Mitgliedern der größte Berufsverband von freien Fotografen und Fotojournalisten in Deutschland.
Deutsch als Fremdsprache musikalisch lernen
Um Flüchtlingen die Gelegenheit zu bieten, Deutsch zu lernen und um sie zu integrieren, hat die Düsseldorferin Eva Brandecker den Audio-Sprachkurs „welcomegrooves“ entworfen. Zurzeit bietet das Online-Projekt 18 verschiedene Sprachen zum Lernen an: welcomegrooves
Flyer zur Erstorientierung für Asylsuchende
„Wichtige Informationen für die Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland
Dieser Flyer der Bundesregierung hilft Asylsuchenden, die in Deutschland angekommen sind, wie auch ehrenamtlich Engagierten. Er bietet eine Erstorientierung und zeigt schrittweise die wichtigsten Stationen im Ablauf des Asylverfahrens, die ein Asylsuchender unbedingt durchlaufen muss.
Der Flyer steht momentan auf Deutsch, Englisch und Arabisch zum Download zur Verfügung. Weitere Sprachen wie Dari, Farsi und Tigrinya folgen zeitnah.
Sobald die Druckversion vorliegt, können bis zu 30 Exemplare direkt beim Bundesministerium (BAMF) über die Warenkorbfunktion bestellt werden. Höhere Stückzahlen sind gesondert zu begründen. Hierzu soll man sich per E-Mail an die Publikationsstelle des Bundesamtes wenden.
Den Flyer können in den aktuell verfügbaren Sprachen auch im DIN-A4-Format heruntergeladen werden.
Deutsch (pdf, 1 MB)
Arabisch (pdf, 1 MB)
Englisch (pdf, 1 MB)