Wer die Ausstellung noch nicht gesehen hat oder sie nochmal sehen will:
Ab morgen, 14.05.2024, Eröffnung um 10.00 Uhr, hängt die Ausstellung für vier Wochen in der Kardinal-von-Galen Schule, In der Baut 27, 45731 Waltrop.
Zur inhaltlichen Einführung:
Deutschland ist ein Einwanderungsland und die Immigration lässt sich in vielfältiger Weise nachzeichnen und darstellen. Die Menschen, die ankommen, sind mit vielfältigen, oft ihnen unbekannten Anforderungen konfrontiert. Sozial, kulturell, politisch – sie müssen sich mit vielen neuen Strukturen auseinandersetzen und in ihnen zurechtfinden. „Ankommen“ ist deshalb ein sehr vielschichtiger Prozess.
Das wurde mit diesem Projekt fotografisch thematisiert, um darüber für mehr Verständnis für diese Entwicklungen zu werben, und um innerhalb der Integrations-Diskurse die Sensibilität dafür zu erhöhen.
Die entstandenen Geschichten sind höchst unterschiedlich: Eine Mathe-Lehrerin, die jetzt Übermittagsbetreuung an einer Grundschule macht, ein ehemaliger Unternehmer, der nochmal eine Ausbildung gemacht hat, eine Psychologin, die jetzt an einem Sprachkurs teilnimmt, eine Familie, die ihr frisch gekauftes Haus renoviert, ein junger Mann, der gerade seine LKW-Ausbildung absolviert und einen Job gefunden hat usf.
Der jüngste Teilnehmer ist fünf Monate alt und im Dattelner Krankenhaus zur Welt gekommen. Teilgenommen haben 44 Menschen aus den folgenden Ländern: Ägypten, Afghanistan, Armenien, Eritrea, Libanon, Syrien, Tadschikistan, Togo und der Ukraine.
„Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, denn da kann man fremde Länder und noch manches andre sehn“
ist ein Volkslied, das vermutlich so um 1900 entstanden ist und für eine Schifffahrt mit Geflüchteten nicht gerade so die ideale Beschreibung für eine Reise ist, wenn man an aktuelle Ereignisse im Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln denkt. Im Jahr 2023 (Stand: 10. Juli 2023) sind bisher 1.875 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Seit dem Jahr 2014 sind bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 27.633 Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken.
Trotzdem. Wir hatten letzte Woche Mittwoch (19.07.2023) sehr viel Spaß auf unserer Fahrt mit der Henrichenburg, das Dattelner Meer passierend, auf dem Dortmund-Ems-Kanal Richtung Nordsee. Nach vier Stunden waren wir allerdings wieder zurück am Unterwasser der alten Schachtschleuse am Hebewerk. Vermutlich endlich für die vielen Kinder, die mit an Bord waren, denn nördlich von Datteln wechseln sich Felder und Wiesen nur noch ab und wenn wir nicht ausreichend Kartenspiele dabeigehabt hätten und Kapitän Kracke die Kinder nicht abwechselnd ans Steuer gelassen und Kanalkäpt‘n-Urkunden ausgestellt hätte, wir wären wahrscheinlich mit vielen unzufriedenen Kindern konfrontiert gewesen. So allerdings herrschte an Bord eine ausgelassene und fröhliche Stimmung, gut geeignet, die eigenen Sorgen mal über Bord gehen zu lassen.
Insgesamt zu sechzigst waren wir unterwegs, mehr fasst die Henrichenburg nicht, leider, denn es gab viel mehr Interessenten als mitfahren konnten. Wir werden es deshalb wiederholen müssen. Die mitgereisten Erwachsenen freuten sich über das gute Wetter und genossen die Sonnenstrahlen. Und auch für sie hatte Kapitän Kracke was Unterhaltsamens parat: Schlüsselanhänger selbst geflochten nach Schifffahrtsknotenart. Es waren unterhaltsame Stunden für die in den Ferien notgedrungen Daheimgebliebenen während, wie wir ja leider gerade erfahren müssen, die in Not geratenen Urlauber*innen rund ums Mittelmeer vor den Auswirkungen der Klimakrise, den brennenden Wäldern, fliehen müssen.
Fotos (c): B. Schäfer
CSD Waltrop
Die Flüchtlingshilfe Waltrop beteiligt sich mit einem Infostand an dem diesjährigen CSD Waltrop am Samstag, 09. Juli, von 12.00 bis 20.00 Uhr vor dem Rathaus.
Wer fliehen muss, hat dafür gute Gründe. Dies gilt insbesondere für Flüchtlinge aus dem globalen Süden, die wegen ihrer sexuellen Identität diskriminiert werden. In zahlreichen Ländern droht lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen (LSBTI) Menschen Gefahr für Freiheit, Leib und Leben, nicht selten langjährige Gefängnishaft oder gar die Todesstrafe.
In Deutschland hoffen sie frei und sicher leben zu können, doch oftmals werden sie enttäuscht und erfahren wieder Gewalt, vor allem auch in den zentralen Flüchtlingssammelunterkünften. Gleichzeitig sorgt die erlebte und verinnerlichte gesellschaftliche Tabuisierung, Kriminalisierung und Marginalisierung dafür, dass viele LSBTI-Geflüchtete sich derart für ihre Identität schämen oder Angst vor Gewalt und Diskriminierung nach einem Outing haben, dass sie ihre Asylgründe während der Anhörungen nicht vorbringen.
Um dem entgegenzuwirken, müssten alle Geflüchteten frühzeitig informiert und dazu beraten werden, dass Verfolgung aufgrund sexueller Orientierung bzw. geschlechtlicher Identität ein Asylgrund ist, sowie darüber, dass LSBTI-Geflüchtete als besonders schutzbedürftige Gruppe ihren besonderen Schutzbedarf anmelden können. Solche Beratungsstellen werden allerdings weder vom Kreis noch von Waltrop angeboten.
Ein erster Schritt wäre, entsprechendes Informationsmaterial mehrsprachig anzubieten und die Mitarbeiter*innen der Stadt für dieses Thema zu sensibilisieren und zu schulen, um entsprechende Hilfestellungen anbieten zu können.
Waltrop ist darüber hinaus allerdings auch nicht gut in Sachen Integration aufgestellt:
– der AK Integration hat seit fast fünf Jahren nicht mehr getagt,
– ein*e Integrationsbeauftrage*r, laut der zu Beginn der Legislaturperiode beschlossenen Hauptsatzung (§4) vorgesehen, wurde immer noch nicht eingestellt,
– von den acht Aufgaben, die sich aus dem Bündnis „Sicherer Hafen“ entsprechend des Palermo-Apells ergeben, hat Waltrop gerade mal zwei abgearbeitet, und
– wie der Zehn-Punkte-Aktionsplan der Städte-Koalition gegen Rassismus umgesetzt wird, erfährt man leider nicht.
Es ist zwar wichtig, reicht allerdings nicht aus, den Ankommenden Wohnen und Essen anzubieten. Für eine nachhaltige Integration bedarf es mehr. Sie ist ein permanenter Prozess, eine gesellschaftlich umfassende Aufgabe und sollte mit der institutionellen Anbindung der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen erfolgen, die in diesem Feld tätig sind. Unseres Erachtens mit einem Integrationsbeirat, der sich mit den gesellschaftlich und sozial Marginalisierten befasst und an der konzeptionellen, wie praktischen Integration mitwirkt und die kommunalen Aufgaben unterstützt.
#StandWithUkraine
Fassungslos und ohnmächtig haben wir die Invasion russischer Truppen in die Ukraine in der letzten Februarwoche mit ansehen müssen. Und mit großer Sorge verfolgen wir diesen Bruch des Völkerrechts, der Millionen Menschen in die Flucht getrieben hat und immer noch treibt.
Die Lähmung langsam verdrängend hat sich inzwischen eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung gebildet, die wo sie nur kann hilft und unterstützt. Auch in unserer Stadt gibt es hierfür viele Beispiele. Einige davon wollen wir vorstellen und darüber diskutieren wie wir weiter helfen können, welche Ressourcen wir noch benötigen und welche Möglichkeiten vorhanden sind.
Donnerstag, 31.03.2022, 19.00 Uhr, Stadthalle Waltrop
Einlass ab 18.30 Uhr
Andrea Ernesti und Kerstin Hojka
werden über die Fluchtbedingen und ihre Initiativen berichten,
Bürgermeister Marcel Mittelbach
wird zur aktuellen Lage in Waltrop sprechen
und
Marcel Donner sowie Maria Gaida-Greger
werden die Arbeit der Kleiderkammer und anderer Säulen der Flüchtlingshilfe vorstellen.
Es gelten die aktuellen Regeln der Coronaschutzverordnung: 3G (Zutritt für Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete) sowie Maskenpflicht.
„Caminante“ – Der Weg entsteht beim Gehen
Heute, 20.06.2020, ist Weltflüchtlingstag. Mehr als 80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Kriegen, Konflikten und der Zerstörung ihrer Lebenszusammenhänge.
Antonio Machado, von dem der Text stammt, floh 1936 im Spanischen Bürgerkrieg vor den heranrückenden Faschisten. Auf seiner Flucht nach Frankreich schrieb er die Zeilen:
Caminante, son tus huellasel camino y nada más;caminante, no hay camino,se hace camino al andarWanderer, deine Spuren sindder Weg und sonst nichts;
Wanderer, es gibt keinen Weg,der Weg entsteht beim Gehen.„Walthorpe Sounds“, 2016 in Waltrop aus einer Initiative zusammen mit Geflüchteten entstanden, hat seine Lyrik musikalisch interpretiert.
„Caminante“ – Der Weg entsteht beim Gehen –
Lyrik: Antonio Machado
Musik: Yeranuhi Stepanyan
https://youtube.com/watch?v=E7frbH8_7Ws
Walthorpe Sounds – Trailer
Transkulturelle Dorfmusik – Ausschnitte aus den Videos „Samba“ mit Yaoulen Toure, „Beyney“ mit Filmon Asmerom, „up and down“ mit Bernd Thomassen, „Refugee“ mit Abdofatah Osman Basar und „Caminante“ mit Yeranuhi Stepanyan und Ara Babujyan
Walthorpe Sounds ist eine junge Waltroper Musikformation, die sich musikalisch grenzüberschreitend bewegt. Die Gruppe vereint Elemente des afrikanischen Highlife mit Rap-Passagen sowie groovenden Rock- und Popballaden.
Obwohl die Band neu in der Szene ist, sind viele ihrer Mitglieder keine Unbekannten. Leadgitarrist Oliver Sorge zum Beispiel war 2017 beim Waltroper Parkfest mit auf der Bühne und bereicherte die Jim Wayne Experience mit seinen Gitarrenriffs.
Gesanglich erweitert wird die Gruppe durch Abdofatah Basar Osman. Der Sänger und Perkussionist stammt aus einer alten somalischen Musikerfamilie. Aufgewachsen ist er in Marka, unweit der somalischen Hauptstadt Mogadishu. Seine Lieder lassen sich als Balladen verstehen. Mit seinen Texten orientiert er sich an traditionellen Erzählungen und setzt sich mit aktuellen Themen sowie mit dem Alltag auseinander.
Ergänzt wird die Gruppe durch Yeranuhin Stepanyan (Keyboard und Gesang) und Ara Babujyan (Gesang). Beide waren mit ihren Orchestern auch schon europaweit unterwegs. Zur Perkussion Abteilung gehört ferner Tiblts Sium aus Eritrea. Den Rhythmus unterstützen außerdem Bernd Thomassen mit seinen Blue Notes am Bass sowie Bernd Schäfer an der Rhythmusgitarre.
Mit ihrem Namen Walthorpe Sounds verweist die Gruppe einmal auf das Traditionelle und ihren geografischen Bezug. Walthorpe ist ja bekanntlich die erste historisch verbriefte Bezeichnung für das ehemalige Dorf Waltrop, und mit Sounds auf ihre internationale Zusammensetzung. Kurz gefasst, und mit Absicht nicht ohne ironischen Unterton formuliert, produzieren sie also transkulturelle Dorfmusik, rhythmisch und tanzbar.
Das Café – Eröffnungsfeier
Ein Ort für alle.
Eröffnungsfeier: 03.09.2017, ab 16.00 Uhr im Haus der Begegnung (HdB) Souterrain.
„Das Café“ soll als wöchentlicher kommunikativer Ort integrativ wirken und Neu- wie Altbürger zusammenbringen. Daneben soll über regelmäßige kulturelle Veranstaltungen das Verständnis füreinander (weiter-)entwickelt werden.
„Das Café“ ist – in Analogie zu „Der Laden“ – ein integratives Projekt. Es versteht sich als Weiterentwicklung des „Café der Vielfalt“, einer Initiative aus dem AK Integration. Hinter dem Projekt stehen als ideelle und/oder organisatorische Träger:
– Flüchtlingshilfe Waltrop
– Der Laden (Kaufhaus für Menschen mit geringem Einkommen)
– Mütterzentrum Familientreff Waltrop e. V. („Frühstück der Vielfalt“)
– GeWinN e. V. (Nachbarschaftscafé)
– samo.fa (Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine e. V.)
Das Café wird jeweils sonntags von 16.00 bis ca. 20.00/21.00 Uhr im Haus der Begegnung (HdB) Souterrain stattfinden. Es ist offen für alle und soll der Integration und dem kulturellen Verständnis füreinander dienen. Von der Preisgestaltung ist es auch attraktiv für Menschen mit geringem Einkommen, die explizit angesprochen werden sollen. Neben wechselnden thematischen Schwerpunkten, die Einblicke in die verschiedenen kulturellen Gebräuche vermitteln, sollen verschiedene Angebote realisiert werden:
– Informations- und Kulturveranstaltungen mit Länderschwerpunkten
– Spiel- und andere Interaktionsmöglichkeiten
– Filmvorführungen
– Niederschwellige Beratungsangebote, Sprechstunden für kleinere Alltagsprobleme.
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