Ruhrgebiet (idr/bs). Gut 143.000 Kinder unter sechs Jahren im Ruhrgebiet besuchten im März 2015 ein Angebot der Kindertagesbetreuung. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilt, hatten davon rund 35,3 Prozent mindestens ein Elternteil, das nicht in Deutschland geboren wurde. Bei gut 27 Prozent wurde zu Hause überwiegend nicht deutsch gesprochen.
Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an der Gesamtzahl der unter Sechsjährigen war landesweit in Hamm (51,6 Prozent) und Gelsenkirchen (49,2 Prozent) am höchsten. Bei den Familien, die sich zu Hause überwiegend in einer Fremdsprache unterhalten, wiesen die Städte Gelsenkirchen (38,9 Prozent) und Duisburg (38,6 Prozent) die höchsten Quoten auf.
Gegen Sexismus und Rassismus
Vor dem Kölner Hauptbahnhof versammelten sich gestern (16.01.2016) mehrere hundert Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern, um gemeinsam gegen Sexismus und Rassismus zu demonstrieren. Anlass waren die sexistischen Übergriffe an Silvester vor dem Kölner Hauptbahnhof und die darauf folgende, in weiten Teilen rassistisch geführte Debatte. Unter den Flüchtlingen war auch Aeham Ahmad. Auf einem alten Klavier spielte er in dem palästinensischen Flüchtlingslager Jarmuk in der syrischen Hauptstadt Damaskus, gegen die Gewalt in Syrien an. Als der IS sein Klavier verbrannte, musste er fliehen und lebt heute in Deutschland. 2015 wurde er mit dem Beethovenpreis für Menschenrechte ausgezeichnet. Im Anschluss an die von Flüchtlingen organisierte Kundgebung organisierten antirassistische und antifaschistische Gruppen zusammen mit Flüchtlingen auf den Treppen zum Dom einen Flashmob gegen Sexismus und Rassismus.
Quelle: attenzione photographers
Flüchtlingskriminalität? Statistik schlägt Vorurteil
„Am Anfang war die Angst – die Angst vor Fremden, die Angst vor Diebstahl, Einbruch und vielem mehr. Herausgekommen ist ein Buch, das auf rund 250 Seiten aufräumt mit Vorurteilen: „Soko Asyl – Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten über Flüchlingskriminalität“. Dieses Buch hat einen klaren Vorteil: Es beruht auf Fakten, die nicht zu widerlegen sind. Die Quelle sind unter anderem aktuelle Statistiken der Polizei in Braunschweig.“
Opfer von sexueller Gewalt werden im Meinungskampf missbraucht
BDP fordert solides Integrationskonzept statt Stimmungsmache und inflationäre Gesetzesdebatten
Angesichts der aktuellen Debatten fordert der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) die Rückkehr zur Sachlichkeit und die Beendigung des Wettlaufs um die rigidesten Strafmaßnahmen. Stattdessen sei die schonungslose Aufklärung und Ermittlung in alle Richtungen sowie im ersten Schritt die Anwendung bestehender Gesetze erforderlich. „Einen Pauschalverdacht heraufzubeschwören, hilft keinem. Unabhängig von den Ereignissen in Köln brauchen Flüchtlinge und Migranten Hilfe bei der Integration, insbesondere beim Erlernen der Sprache. Wenn wir von ihnen ein besseres Verständnis des demokratischen Rechtsstaates abverlangen, sollten wir auch beispielhaft mit sachlichen Debatten vorangehen“, erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer. „Im Moment liefern wir keinen hilfreichen Anschauungsunterricht, der den Opfern sexueller Gewalt gerecht wird.“
Psychologinnen, Psychologen und Psychotherapeuten haben in ihren Beratungen oder Therapien Kontakt zu Gewaltopfern. Auch als Gutachter haben sie häufig mit Fällen sexueller Gewalt zu tun. Die Täter stammen oft aus dem eigenen familiären Umfeld, sind Vorgesetzte, die ihre Macht ausnutzen, sind Mitschüler, sind psychisch kranke oder betrunkene Gewalttäter – welcher Nationalität auch immer.
Auch wenn die Taten in der Silvesternacht eine neue Dimension haben und weitere gesetzliche Regelungen zum Schutz von Frauen erforderlich sind, wagt Krämer die Frage, ob das politische Interesse an weiblichen Opfern im Moment nur deshalb besteht, weil diese Opfer im Meinungskampf besser verwertbar sind. Als Demokrat warnt er vor Meinungsmache, auch in sozialen Medien, die jetzt diffuse Ängste mit denen vor Fremden im Allgemeinen und denen vor jungen Männern aus anderen Ländern im Besonderen vermischen. „Uns von Ängsten dominieren zu lassen, ist keine gute Alternative. Ermittlung der Täter und Hilfe für die Opfer sollten selbstverständlich sein. Schärfere Gesetze alleine sind nutzlos. Auch wenn es den verständlichen Wunsch nach Sicherheit gibt, muss unsere Freiheitskultur erhalten bleiben“, so Krämer.
Eine App, die das „Ankommen“ erleichtert
Themenübergreifende App für Flüchtlinge
„Ankommen“ ist ein Wegbegleiter zur schnellen und umfassenden Orientierung während der ersten Wochen und auf die unmittelbaren Lebensbedürfnisse neu in Deutschland ankommender Menschen zugeschnitten. Ziel ist es, die wichtigsten Informationen zur raschen Integration der Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen: Hinweise zu Werten und Leben in Deutschland finden sich dort ebenso wie Informationen zum Asylverfahren sowie zum Weg in Ausbildung und Arbeit. In die App ist zudem ein kostenloser, multimedialer Sprachkurs integriert, der eine alltagsnahe Unterstützung für die ersten Schritte auf Deutsch bietet.
Entwickelt wurde die bundesweit bisher einmalige Service- und Lern-App gemeinsam von Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Bundesagentur für Arbeit (BA) und Goethe-Institut, in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk (BR)
„Ankommen“ steht in den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch und Deutsch zur Verfügung und ist nach dem Download auch ohne Internetzugang nutzbar. Die App ist zunächst verfügbar für Smartphones mit dem Betriebssystem Android und – nach Freigabe im App Store – auch auf iOS (Download über die jeweiligen App-Stores).
Download: Ankommen
Quelle:Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
„Fragen, Ängste, Zuversicht“
In ihrer Samstagsausgabe (09.01.2016) geht die Waltroper Zeitung noch mal auf die Informationsveranstaltung zur Belegung der Sporthalle am Akazienweg ein, wir berichteten darüber, die ja bekanntlich temporär als Flüchlingsunterkunft genutzt werden soll. Redakteurin Tamina Forytta fokussiert in ihrem Artikel auf eine emotional geprägte Debatte um die Flüchtlinge, die unter dem Eindruck der kriminellen, sexistischen und gewalttätigen Übergriffe in Köln und anderen Städten, stand. Viele der Anwohner befürchten nun Ähnliches und fragten die Sicherheitskonzepte der Stadt ab. Bürgermeisterin Moenikes appellierte an die Anwesenden, doch nicht alle Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Es würde auch darum gehen, Obdachlosigkeit zu vermeiden.
Daneben wurden allerdings auch Ansätze des Miteinanders deutlich. Ein Anwohner sprach unter Beifall davon, dass man in der Kettelersiedlung gute Nachbarschaft pflege und dies auch weiterhin so bleiben soll: „Wie können wir unterstützend wirken, wenn die Asylsuchenden jetzt unsere neuen Nachbarn werden?“.
Neben diesem Beitrag kommentiert Markus Wessling die Veranstaltung. Er macht zunächst seinem Ärger Luft und nennt die wohl teilweise vorgetragenen Feindseligkeiten gegenüber den ankommenden Menschen unerträglich: „Unerträglich sind manche Reaktionen auf das zeitweise Umfunktionieren der Sporthalle am Akazienweg zur Flüchtlingsunterkunft – in den vermeintlich „sozialen“ Medien und bei der Versammlung im Rathaus. Unerträglich ist, wie die Rathaus-Mitarbeiter, die ihr Mögliches tun, um der Situation Herr zu werden, beschimpft werden“.
Im Weiteren hebt er darauf ab, dass Waltrop wie jede andere Kommune in Deutschland Flüchtlinge zugewiesen bekommt, die die Stadt unterzubringen hat: “Es ist unsolidarisch, inhuman und weltfremd zu glauben, Waltrop könne sich dieser Verpflichtung entziehen“.
Mit diesen Argumenten werden drei Ebenen deutlich, die eigentlich auch Skeptiker/innen überzeugen müsste:
Man muss schon aus rein pragmatischen Gründen verhindern, dass die Ankommenden in die Obdachlosigkeit und existentielle Armut abrutschen. Niemand will sich sicherlich ein Szenario vorstellen, wo hunderte von bettelnden Menschen in der Innenstadt rumlaufen, die dort nachts in den Passagen mit Schlafsäcken campieren.
Zweitens gehört es doch auch zu unseren kulturellen Werten und den daraus resultierenden Erfahrungen, dass man nur über Integration und übers Aufeinander Zugehen, Vertrauen schaffen kann. Und damit auch Sicherheit.
Schließlich: In unserem demokratisch föderalen System wirken Kommunen, Länder und der Bund miteinander und haben ihre spezifischen Aufgaben, die zwar immer wieder auch neu verhandelt werden, die allerdings auch eine historische Errungenschaft sind, um die uns viele Andere beneiden. Wer damit nicht zurecht kommt, ist hier falsch. Wer Flüchtlinge verhindern möchte, muss sich gegen Kriege, Terror, Unterdrückung, Armut und wohl auch gegen den Klimawandel engagieren. Menschen, die vor dem sicheren Tod fliehen, lassen sich nicht durch Zäune aufhalten. Sorgen sind berechtigt. Man sollte aber damit rational umgehen und zwischen Hetzte und Fakten unterscheiden.
Neben diesen eigentlich direkt zugänglichen Argumentationssträngen, kann man seine Motivation Flüchtlingen zu helfen, aber auch aus diesen inhaltlichen Skizzen ziehen:
- weil es unser christliches Selbstverständnis ist,
- aus unserer humanistischen Tradition heraus,
- gesellschaftspolitisch, z. B. der Demografie wegen,
- kultureller Austausch und Weiterentwicklung,
- ökonomische Impulse, z. B. Abbau des Facharbeitermangels,
- weil Deutschland schon immer ein Einwanderungsland war und auf diese angewiesen ist,
- weil es unsere historische und damit moralische Pflicht ist,
- weil wir eine Welt sind.
Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht!
Fußballer/in im Kreis für das Jahr 2015
Die Waltroper Zeitung / der Bauer Verlag sucht die Sportler/innen des Jahres 2015.
Bei den Fußballer/innen ist auch der Waltroper Mamoudou Camara, vorgeschlagen worden. Mamoudou Camara spielt Fußball bei Teutonia Waltrop; sein Namensvetter Camara (kein Verwandter) beim VfB Waltrop – durch Fußball konnten sie sich so besser in Waltrop integrieren.
Über Mamoudou Camara schreibt die Waltroper Zeitung: „Der Flüchtling aus Guinea hat sich erst in der 3., dann in der 1. Mannschaft des Vereins (Bezirksliga) zum Leistungsträger entwickelt.“
Es wäre doch schön, wenn Mamoudou durch viele Stimmen für seine Leistungen gewürdigt würde. Wer das auch so sieht, kann den Link unten benutzen und abstimmen. Ggf. muss man sich bei der WZ registrieren. Die Abstimmung geht noch bis zum 17. Januar.
Gesundheitskarte für Flüchtlinge in den Ruhrgebietskommunen umstritten
Ruhrgebiet (idr). Die ersten Kommunen der Metropole Ruhr führen mit Beginn des neuen Jahres die Gesundheitskarte für Flüchtlinge ein. Bochum, Gevelsberg und Mülheim an der Ruhr gehören zu den landesweit sechs „Vorreiterstädten“, in denen Flüchtlingen über die Karte der Zugang zu allen Krankenkassen-Leistungen offensteht.
In den kommenden Monaten folgen nach Auskunft des NRW-Gesundheitsministeriums auch Hattingen, Herdecke, Oberhausen und Sprockhövel. Auch der Rat der Stadt Moers hat der Einführung zugestimmt. Gestartet wird in der zum Kreis Wesel gehörenden Kommune zum 1. April.
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte im August vergangenen Jahres eine Rahmenvereinbarung mit den Krankenkassen geschlossen und sich damit als erstes Flächenland für die Einführung der Karte entschieden. Insgesamt sind inzwischen zwölf Kassen mit im Boot. Die Vereinbarung regelt u.a. die Kostenerstattung für die Krankenkassen, die in diesem Fall als Dienstleister für die Kommunen tätig werden. Denn die Karte ermöglicht es den Flüchtlingen, im akuten Fall sofort einen Arzt aufzusuchen. Bisher waren Kommunen zuständig. Dort mussten die Neuankömmlinge einen Behandlungsschein beantragen. Die Karte reduziere den bürokratischen Aufwand, warb das Land.
Das sehen nicht alle Städte so. So haben die Räte in Essen, Herne und Hagen die Einführung der Karte abgelehnt. In Dortmund wird es ebenfalls keine Gesundheitskarte geben. Auch der Gelsenkirchener Rat hat dagegen entschieden – vorerst. Das Votum gelte zunächst für 2016, so die Stadt. Man wolle die Entwicklung beobachten und die bisherigen Erfahrungen, auch zur Kostenentwicklung, auswerten.
In anderen Kommunen steht die Entscheidung erst noch an. In Duisburg zeichnet sich aber bereits ein „nein“ zur Gesundheitskarte ab.
Flüchtlinge müssen in Sporthalle einziehen
Wie die Waltroper Zeitung heute (05.01.2016) meldet, wird die Sporthalle am Akazienweg „ab sofort für die Sportler geschlossen und zum Übergangsheim für Flüchtlinge umfunktioniert. Darüber informiert Bürgermeisterin Nicole Moenikes. Schon in der kommenden Woche wird mit Flüchtlingen gerechnet, die dort untergebracht werden sollen. Es soll Platz für rund 50 Menschen geschaffen werden.“
WZ: Sporthalle wird für Flüchtlinge genutzt
Christiane Bröcker, Fachbereichsleiterin für Soziales, erläuterte die Entscheidung laut WZ so: „Wir sehen es als humanitäre Verpflichtung an und hoffen, dass die Menschen – ganz gleich ob Sportler oder auch die Gesamtschüler und deren Eltern – das mittragen werden“.
Update 06.01.2016: Laut Waltroper Zeitung reagiert der Großteil der Sportvereine verständnisvoll auf die Notwendigkeit, die Sporthalle vorübergehend als Unterkunft für Flüchtlinge nutzen zu müssen. Viele hatten dieses Szenario vorher schon mal durchgespielt und sind dementsprechend vorbereitet. Die WZ zitiert die TVE-Geschäftsführerin Elke Beermann: „Die Waltroper Sportler können jetzt den Fair-Play-Gedanken leben, für den sie sonst immer einstehen.“
Update 07.01.2016: Teilweise turbulent soll es auf der heute Abend durchgeführten Info-Veranstaltung zur neuen Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle der Gesamtschule hergegangen sein, berichtet die Waltroper Zeitung. Viele Sorgen mit Hinweis auf die Medienberichte zu kriminellen, sexistischen und gewalttätigen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln, wurden demnach artikuliert. Bürgermeisterin Nicole Moenikes und ihre Kolleginnen und Kollegen versuchten, Ängste zu nehmen und wiesen „unter anderem auf einen Sicherheitsdienst hin, der engagiert worden ist. Sie warnten allerdings auch davor, den Flüchtlingen grundsätzlich pauschal kriminelle Absichten zu unterstellen und riefen dazu auf, die Gäste kennenzulernen.“ Aktuell leben in Waltrop rund 500 Flüchtlinge, darunter etwa 120 Kinder. Viele Fragen und Sorgen zur neuen Flüchtlingsunterkunft
Deutschland will helfen
Repräsentative Umfrage zur Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland
(EKD) Die Bereitschaft der Deutschen, Flüchtlingen zu helfen, ist ungebrochen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlicht hat. So können sich mehr als die Hälfte (51 Prozent) der über 2000 Befragten vorstellen, ein Flüchtlingsheim in ihrer Nähe zu unterstützen. Elf Prozent der Befragten haben das bereits in der Vergangenheit getan. 37 Prozent geben an, Sachspenden für Flüchtlinge geleistet zu haben. Weitere 48 Prozent können sich vorstellen, künftig zu spenden. Mit 13 Prozent ist auch die Bereitschaft, selbst Flüchtlinge aufzunehmen, immer noch hoch. Das aktuelle Engagement für Flüchtlinge (10,9 Prozent der Deutschen) liegt damit sogar noch etwas höher als im Sport, dem ansonsten größten Engagementbereich in Deutschland (10,1 Prozent der Deutschen).
Ein „Kippen der Stimmung“, wie es bisweilen vorausgesagt wurde, lässt sich in der Studie, die auch von der Diakonie Deutschland mitgetragen wurde, nicht ablesen. Auf die Frage „Wird Deutschland Ihrer Ansicht nach die Herausforderungen durch die Aufnahme der Flüchtlinge bewältigen?“ antworteten lediglich knapp 16 Prozent mit „ganz sicher nicht“. Die überwiegende Mehrheit (rund 60 Prozent) ist in der Prognose noch nicht endgültig festgelegt. „Skepsis und Zuversicht halten sich die Waage“, urteilt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Die Chancen für eine gelingende Integration stehen gut, wir müssen diese Herausforderung nun mit umsichtigen und gut abgestimmten professionellen Handeln gestalten . Dazu wird die Diakonie mit ihren vielen Haupt- und Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe ihren Beitrag leisten.“ Dass Deutschland Menschen in existentieller Not zur Seite steht, wird sich nach Meinung von mehr als 88 Prozent der Befragten positiv auf Deutschland auswirken.
Klare Erwartungen haben die Befragten auch an die Kirche. Sie soll sich für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen (75 Prozent) und den Dialog zwischen Religionen (75 Prozent) befördern. „Die Überzeugung, dass Flüchtlinge unabhängig von Religion und Herkunft unseren menschlichen Beistand verdienen, ist die grundlegende Motivation für das ehrenamtliche Engagement von rund 120.000 Menschen in der evangelischen Kirche“, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. „Dass Menschen sich Dialog wünschen und nicht Abgrenzung, ist ein ermutigendes Zeichen für ein friedliches Miteinander der Religionen.“
Die größte Sorge in Zusammenhang mit den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen haben die Befragten vor einem Anwachsen des Rechtsextremismus. Knapp 85 Prozent teilen diese Sorge, die damit noch vor der Sorge vor Wohnungsnot (77 Prozent) rangiert.
Für die Studie hat das SI 2021 Deutsche über 14 Jahren zu ihrer Einschätzung von Risiken und Herausforderungen der Aufnahme von Flüchtlingen befragt. Die Ergebnisse der Studie sind im Internet unter www.ekd.de abrufbar.
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