- Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten
- Jugendliche mit niedrigem Bildungsstatus
- Jugendliche mit direktem Migrationshintergrund
Menschen, willkommen in Waltrop!
by Redaktion
by Redaktion
Flüchtlingsrat NRW kritisiert Propaganda des Landes NRW für die Bundestagswahl
Gleich drei Sammelabschiebungen vom Flughafen Düsseldorf stehen kurz bevor: morgen, den 12.09., ist eine Sammelabschiebung nach Afghanistan, sowie eine nach Albanien/Kosovo geplant, eine weitere soll am Mittwoch, den 13.09., nach Serbien erfolgen. Der Flüchtlingsrat NRW sieht insbesondere in der Sammelabschiebung nach Afghanistan ein klares Zeichen, kurz vor der Bundestagswahl mit dem Thema „Abschiebungen“ auf Stimmenfang zu gehen.
„Dass alle drei Sammelabschiebungen von Düsseldorf aus starten, lässt den Verdacht aufkommen, dass das Land NRW kurz vor der Bundestagswahl aktiv die Wahlpropaganda der jetzigen Bundesregierung mit der Forderung nach ‚konsequenterer Abschiebung‘ unterstützen möchte“, kommentiert Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW.
Nach Afghanistan sollen wohl 12 Personen aus vier Bundesländern, darunter vier Personen aus NRW, die in Deutschland in unterschiedlichem Maße straffällig geworden sind, abgeschoben werden. Das entspräche der aktuellen Erlasslage, nach der nach Afghanistan sog. Gefährder, Straftäter und sog. Integrationsverweigerer abgeschoben werden können.
„Die Forderung nach Abschiebung dieser drei Personengruppen genießt hohe Popularität“, so Birgit Naujoks. „Aufgrund der desolaten Sicherheitslage in Afghanistan halten wir jedoch jede Abschiebung nach Afghanistan für unverantwortlich. Der Schutz von Menschenleben darf nicht dem Wahlkampf für die Bundestagswahl geopfert werden.“
Dass im selben Zuge von Düsseldorf auch ein Abschiebungsflug in den Kosovo und einer nach Serbien stattfinden werden, verdeutlicht, dass die Landesregierung NRW noch einmal hartes Durchgreifen beim Thema Abschiebungen demonstrieren möchte. Kosovo und Serbien sind sogenannte „sichere Herkunftsländer“, so dass Asylanträge von Menschen aus diesen Ländern in der Praxis so gut wie aussichtslos sind, obwohl insbesondere Angehörige der ethnischen Minderheit der Roma im Westbalkan vielerorts von struktureller Diskriminierung betroffen und schutzbedürftig sind.
Der Flüchtlingsrat NRW fordert die Landesregierung auf, von den geplanten Sammelabschiebungen abzusehen. „Die Landesregierung sollte sich auf die anstehenden Landesthemen in Bezug auf Flüchtlinge konzentrieren und keinen Wahlkampf für die Bundesebene betreiben“, meint Birgit Naujoks.
Berufsverband Deutscher Psychologinnenund Psychologen (BDP) fordert politisches Konzept für Integration
Im Rahmen des Expertengesprächs „Herausforderungen der Integration – die Perspektive der Psychologie“ am vergangenen Wochenende in Frankfurt/Main mahnt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) die Achtung der Menschenrechte, gerade für Menschen in Not und Opfer von Flucht und Vertreibung, an.
„Die Bedeutung unserer gesellschaftlichen Werte zeigt sich besonders in krisenhaften Situationen. Die Integration sehr vieler geflüchteter Menschen seit 2015 ist dafür ein Lackmustest und bleibt in den nächsten Jahren eine große Herausforderung“. Erfolgreiche Integration ist nicht mit der Klärung des Aufenthaltsstatus abgeschlossen. Studien zufolge dauert die umfängliche Integration eines Menschen mehrere Jahre. „Wir haben es in der Vergangenheit versäumt, ein politisches Konzept für Integration zu entwickeln. Dies müssen wir umgehend nachholen, um gesellschaftliche Entwicklungen aktiv gestalten zu können, die uns alle betreffen. Unser Berufsstand ist bereit, seinen Teil hierzu beizutragen“, erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer.
„Jenseits des politischen Umgangs mit der anhaltend schwierigen Weltlage darf man nicht aus dem Blick verlieren, dass es sich bei den bisher Aufgenommenen um Menschen handelt, die versuchen, sich aus lebensbedrohlichen und prekären Situationen zu retten“, so Krämer weiter. Die Expertise von PsychologInnen und PsychotherapeutInnen ist für die Einschätzung der psychischen Verfasstheit der betreffenden Personen unerlässlich. Dies gilt auch für deren Potenziale. Psychologische Kompetenz ist ein wesentliches Element für eine gelungene Integration. Auf professionelle Unterstützung im ausreichenden Umfang zu verzichten, ist gesellschaftlich nicht zu verantworten. Dies zeigt sich auch in den zunehmenden negativen Meldungen in den Medien, die Zusammenhänge mit misslungener Integration erkennbar werden lassen.
Psychologische Unterstützung spielt nicht nur für Geflüchtete eine essentielle Rolle. Auch die Berufsgruppen, die unter erschwerten Bedingungen in der Aufsicht, Betreuung und Administration beschäftigt sind, brauchen Unterstützung für ihre belastende Tätigkeit. „Eine fachpsychologische Expertise kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Tragödien zu vermeiden. Jeder einzelne Vorfall, bei dem Personen verletzt oder getötet werden, ist ein Fall zu viel. Zudem ermöglicht ein Verständnis der psychologischen Zusammenhänge den Freiwilligen und professionellen Helfern besser mit den bedrückenden Situationen umzugehen und unangemessenen Reaktionen vorzubeugen“, so Krämer weiter.
Der BDP setzt sich für eine offene und pluralistische Gesellschaft ein und sieht eine Vernachlässigung internationaler Übereinkünfte zu den grundlegenden Menschenrechten als bedenklich an. Der BDP fordert daher unter anderem, dass psychologische Gutachten bei der Entscheidung über Aufenthalte und Abschiebungen weiterhin einbezogen werden, psychisch belastete Geflüchtete grundsätzlich Zugang zu qualifizierter psychologischer Beratung erhalten, der Schutz der Familie Vorrang hat und die UN-Kinderrechtskonvention uneingeschränkt Beachtung finden.
Das Positionspapier des Arbeitskreises Inklusion/Integration im BDP „Inklusion – Integration – Vielfalt, Die Perspektive der Psychologie“ findet sich hier:
www.bdp-verband.org/bdp/politik/2017/170622_positionspapier.pdf
(Pressemitteilung 6/2017 des BDP vom 04.09.2017)
by Redaktion
Flüchtlingsräte plädieren für umfassenden Schutz statt Abschiebungspolitik
Die Flüchtlingsräte der Bundesländer wenden sich als Interessenvertretungen von Flüchtlingen und Unterstützungsinitiativen anlässlich ihrer derzeit in Berlin stattfindenden Herbsttagung entschieden gegen die Instrumentalisierung der Flüchtlingspolitik zu Wahlkampfzwecken und die wiederholt vorgetragenen Rufe nach weiteren Verschärfungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht.
„Insbesondere die in den letzten Tagen aufgekommene Forderung nach einer weiteren Aussetzung des Familiennachzugs durch Spitzenpolitiker der Unionsparteien sind unerträglich“ erklärt Katharina Müller vom Flüchtlingsrat Berlin. „Der Schutz von Familie und Ehe ist eins der höchsten Rechtsgüter unserer Verfassung und wird bei anderen Anlässen von den Parteien mit dem großen C im Namen gerne beschworen – anscheinend soll dies aber nicht für diejenigen gelten, die um ihre Angehörigen in Kriegsgebieten bangen.“
Der Ausschluss des Familiennachzugs führt auch jetzt schon dazu, dass immer mehr Familienangehörige die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer versuchen müssen, da sie keine legalen Wege zur Einreise haben – viele von ihnen kommen bei dem Versuch, zu ihren Angehörigen zu gelangen, ums Leben.
Des Weiteren verurteilen die Flüchtlingsräte die für den kommenden Dienstag geplante Wiederaufnahme der Sammelabschiebungen nach Afghanistan aufs Schärfste. „Die deutsche Botschaft in Kabul ist zwar seit dem Anschlag vom 31. Mai außerstande, Familiennachzüge zu bearbeiten, sieht sich aber offenbar in der Lage, Abschiebungen zu verwalten“, sagt Georg Classen von Flüchtlingsrat Berlin und fügt hinzu:„Der neue Lagebericht des Auswärtigen Amtes liefert keine Argumente für die These, dass Abschiebungen nach Afghanistan vertretbar seien. Berichte humanitärer Organisationen und weiterer Expert*innen machen sehr deutlich, dass die Lage im ganzen Land weiterhin extrem gefährlich ist.“
Angesichts der verschärften Stimmungsmache ist es wichtig, deutlich wahrnehmbar Widerspruch zu artikulieren. Um genau dies eine Woche vor der Bundestagswahl zu tun, rufen die Flüchtlingsräte gemeinsam mit vielen anderen Organisationen auf zu einer bundesweiten Parade für Flüchtlingsrechte und Bleiberecht am Samstag, den 16.09. in Berlin unter dem Motto „Welcome United“.
by Redaktion
by Redaktion
Zwei von Drei Flüchtlingen in Deutschland haben einer aktuellen Erhebung zufolge einen Schulabschluss, jeder Fünfte einen Hochschulabschluss. Wissenschaftler sehen noch Qualifizierungsbedarf. Die Motivation auf Seiten der Flüchtlinge jedenfalls sei vorhanden.
Weiterlesen: Externer Link:
Fast zwei Drittel der Flüchtlinge haben einen Schulabschluss
by Redaktion
In Deutschland gibt es weiterhin große regionale Unterschiede bei der Armutsgefährdung. Menschen in Süddeutschland sind dem geringsten Armutsrisiko ausgesetzt. Bei Kindern und Jugendlichen stieg die Armutsgefährdungsquote 2016 erneut an – ebenso bei Migranten und Ausländern.
Weiterlesen: Externer Link: